Um die Geschichte der Fliegerei in Würzburg an die nächste Generation weiterzugeben, haben aktive Mitglieder des 1950 gegründeten Flugsport-Clubs Würzburg an 14 Vormittagen Unterricht im Zelt „Flying Circus“ auf der Landesgartenschau (LGS) gehalten.
Mit dabei der ehemalige Berufsschullehrer und heutige Ehrenvorsitzende des FSCW Heinz Gräf, sein früherer Arbeitskollege Franz Schubert, Stefan Kuhn, der ebenfalls Berufsschullehrer ist, FH-Professor Jörn Leiber und Studentin Elisabeth Kerl. "Das Angebot war ein toller Erfolg. Es hat uns allen Riesenspaß gemacht", so Gräf. Das Interesse bei den Schulen in der Region sei überwältigend gewesen, und so hätten bei weitem nicht alle Klassen angenommen werden können.
Es geht weiter mit dem Schulungsprojekt
Der Flugsport-Club habe sich deshalb entschlossen, sein Schulungsprojekt zur Fliegerei weiterzuführen. So wird ab kommendem Frühjahr wieder Unterricht am Vormittag angeboten, und zwar am vereinseigenen Flugplatz am Schenkenturm, wo der Flugsport-Club seit 1965 zuhause ist. Schon jetzt können sich Schulen beim Verein bewerben über Heinz Gräf, Tel. (09 31) 40 09 40.
Was die Schüler von den Sportfliegern erfahren haben auf der LGS, ist vielfältig: Sie lernten die unterschiedlichsten Fluggeräte kennen, erfuhren, warum ein Flugzeug überhaupt fliegt, was Geschwindigkeit mit dem Auftrieb zu tun hat, wie man Thermik nutzt und wie man mit Höhen- und Querruder das Flugzeug steuert.
Die Geschichte der Luftfahrt
Dabei durften die Schüler an einem Windkanal die Theorie in der Praxis testen. Dazu gabt es einen Einblick in die Geschichte der Luftfahrt, und am Ende durften die Schüler ein kleines Modellflugzeug bemalen, wobei es für den schönsten Flieger einen "Pilotenschein" gab. Das erwartet auch künftige Teilnehmer.
Der Unterricht dient neben der Wissensvermittlung natürlich auch dem Zweck, Schüler für den Flugsport zu begeistern. "Fliegerei hat das Image, dass es ein Hobby nur für Reiche ist. Wir sind nicht abgehoben, wir stehen mitten in der Gesellschaft", sagt Flieger Franz Schubert. Besonderen Wert legt der 250 Mitglieder zählende Club auf die Jugendarbeit. So kann man hier schon mit sechs Jahren mit dem Modellflug beginnen und ab 14 Jahren seinen Segelflugschein machen.
Einen tiefen Einblick in die Geschichte der Würzburger Luftfahrt gibt der von Heinz Gräf und Peter Hulansky zur Landesgartenschau herausgebrachte Bildband "Vom Galgenberg zum Schenkenturm - Ein Rückblick auf Würzburgs Fluggeschichte 1905-2018", ISBN 978-3-8035-0105-9.