Unter dem Titel „Schluss-Akkord“ verabschiedete die Gemeinde in den Mainfrankensälen Dorothea Völker nach 33-jähriger Tätigkeit als Leiterin der Sing- und Musikschule Veitshöchheim. Christina Stibi, ihre Nachfolgerin, moderierte charmant und locker das Programm einer fulminanten Dankeschön-Abschiedsfete, die wahre Begeisterungsstürme unter den über 300 Gästen auslöste.
Zum Auftakt ließen 16 Musiklehrer das Motto der Abschiedsfeier „As time goes by“ erklingen. Die Bigband brachte die Gäste zum Swingen mit Benny Goodmans Evergreen „Sing, sing, sing“ und „Fly me to the moon“. Die Erwachsenen-Folkband offenbarte mit „Hashual“ und „Hora medura“, wieviel Spaß allen das gemeinsame Musizieren macht.
Die Stimmung im Saal schwappte förmlich über, als die Rockband zu den Instrumenten griff, sich Bläser und die Mitglieder des Projektchores vor der Bühne dazu gesellten, um klang- und stimmgewaltig Mark Forster's Hit „Chöre“ anzustimmen. Dorothea Völker tanzte schwebend durch die Reihen.
Originell war das Ratespiel „Dalli Klick“, bei dem sich Kachel für Kachel aufdeckte und Völker Stationen ihres Wirkens erraten musste. Zur Auflockerung sorgte die Moderatorin auch mit einem Ratespiel, bei dem das Publikum Völkers Vorlieben durch Klatschen beurteilen konnte, etwa ob sie lieber Jérôme Boateng oder Joachim Löw als Nachbarn hätte.
Zum rauschenden Finale versammelten sich wieder alle Lehrkräfte auf der Bühne und davor der Projektchor, um gemeinsam mit dem Publikum die scheidende Leiterin mit Demis Roussos Hit „Forever and ever“ zu huldigen. „Die Musik ist eine Gabe und Geschenk Gottes, die den Teufel vertreibt und die Leute fröhlich macht.“ Dieses Zitat von Martin Luther passe sehr gut für die evangelische Pfarrerstochter Dorothea Völker, sagte Bürgermeister Jürgen Götz in seiner Laudatio.
Unter ihrer Leitung hat sich ab 1. Oktober 1984 die Zahl der Musikschüler von 435 auf 630 erhöht, wurden von ihr Musikgarten, Singklassen in den Schulen, Instrumentenkarussell, Projektchor und viele weitere Projekte initiiert. Der Bürgermeister erinnerte an die 900-Jahr-Feier der Gemeinde 1997, als sie den bis heute noch sehr agilen Projektchor gründete und es schaffte, Menschen von acht bis 80 Jahre in dem großen Chorwerk „Carmina Burana“ zu vereinen.
Ob in Veitshöchheims Partnerstädten, beim Mozartsommer in der Orangerie, bei Planet Earth mit dem Symphonischen Blasorchester Unterpleichfeld oder bei internationalen Konzerten wie Bella Musica oder Dvorâks Requiem in der Würzburger Johanniskirche – sie habe den Namen Veitshöchheims klanglich auch außerhalb des Ortes in ein positives Licht gesetzt.
Mit den Worten: „Wir sagen Danke für die harmonische Zusammenarbeit, für die vielen Konzerte und Aktivitäten und vor allem für den Horizont, den du uns damit erweitert hast“, überreichte die Förderkreis-Vorsitzende Ute Hümpfner einen großen Rosenstock „Concerto“ zum Einpflanzen in Völkers Garten und sie war sich sicher, dass er viele Blüten tragen wird, so wie ihre Arbeit in den vergangenen 33 Jahren.
Gedankt wurde Völker aber nicht nur für ihre 33-jährige Lebensleistung als Musikschulleiterin, sondern auch dafür, dass sie sich bereit erklärte, den Projektchor der Musikschule als Dirigentin weiter in ehrenamtlicher Funktion zu leiten.