
Sie war als Geheimtipp ins Rennen gegangen, als einzige Frau und echte Würzburgerin. Am Ende reichte es dann doch nur zu Rang vier unter den fünf Kandidaten, mit 4,43 Prozent (2050 Stimmen) hinter Wolfgang Baumann und vor Raimund Binder.
Zu Beginn der Wahlveranstaltung des Bürgerforums im Maulaffenbäck hatte sie sich noch ein klein bisschen zuversichtlich gezeigt: „Die Würzburger kennen mich ja, ich habe sehr viel positive Rückmeldungen bekommen.“
Knapp 80 ihrer Mitstreiter hatten sich in der Weinstube versammelt, die seit kurzem von ihrem Sohn und Stadtratskandidaten Michael betrieben wird. Bei Häckerbuffet und Schoppen warteten sie gespannt auf der Ergebnis der Auszählungen.
Als der Moderator der TV touring-Wahlsendung sagt, mit ihr hätte Würzburg wieder eine Oberbürgermeisterin, entfährt ihr ein „O Yeah“, das sich aber wenig später, nach den ersten Auszählungsergebnissen, in ein „Au weh“ wandelt.
Die Betroffenheit über die geringe Wahlbeteiligung ist auch beim Bürgerforum zu spüren. „Das ist ja gruselig“, sagt eine. Die Stimmung ist gedrückt.
„Der Wähler hat sich anders entschieden“, sagt Charlotte Schloßareck dann später gelassen, „das kann ich nicht ändern.“ Ob und welchen der beiden Kandidaten das Bürgerforum bei der Stichwahl unterstützen wird, kann sie am Sonntagabend noch nicht sagen. „Das müssen wir erst im Vorstand besprechen.“
Dr. Müller H.D.
Würzburg