OCHSENFURT
Schlauch geplatzt: Unfall mit stark ätzender Säure
Großeinsatz der Feuerwehr: Ausgelaufene Schwefelsäure bei der Firma Tecosol sorgte am Freitag in Ochsenfurt (Kreis Würzburg) für Aufregung.
Beim Entladen eines Tanklastzuges mit Schwefelsäure ging laut Polizei ein Schlauch kaputt. Mehr als 2000 Liter Schwefelsäure liefen aus.
Wie Recherchen vor Ort ergaben, blieb der 32 Jahre alte Fahrer, der die Entladung der Säure überwacht hatte, unverletzt. Das bestätigte später die Polizei. Dennoch waren vorsichtshalber schon kurz nach der Havarie zwei Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber vor Ort.
Der Alarm war kurz vor 18 Uhr in der Einsatzzentrale eingegangen. Feuerwehren aus Ochsenfurt und Umgebung sowie die Werksfeuerwehr der Südzucker waren daraufhin im Großeinsatz, um die Einsatzstelle zu sichern und die gefährliche Flüssigkeit in Container umzupumpen. In die Kanalisation sei nichts von der Säure gelangt, teilte die Polizei mit.
Speziell ausgebildete Feuerwehr-Helfer trugen während des Einsatzes Chemikalienschutzanzüge und Atemschutzgeräte. Damit der Lastwagen mit seinen Reifen die Säure nicht weitertransportiert, wurde extra ein Dekontaminationsplatz mit Plastikplanen geschaffen.
Dann wurde der Sattelzug mehrfach mit Seifenwasser abgespritzt, bis keine Säure mehr nachzuweisen war. Diese Aufgabe übernahmen Feuerwehrleute unter der Anleitung von drei Spezialisten der Berufsfeuerwehr.
Die nötige Ausrüstung hatte ein Gefahrgutgerätewagen der Feuerwehr aus Kitzingen gebracht. Ebenfalls mit speziellem Gerät waren Feuerwehrleute aus Hettstadt und Neubrunn an die Einsatzstelle gerufen worden. Zudem war das Technische Hilfswerk (THW) Ochsenfurt vor Ort.
Nach Polizeiangaben hatte der Lkw-Fahrer eine Kammer des Tanklastzuges entladen und sich dann an die zweite gemacht. Dabei brach ein Schlauch, so dass die 2000 Liter Schwefelsäure in ein Auffangbecken auf dem asphaltierten Platz liefen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Flüssigkeit umgepumpt und der Boden dann mit einem Bindemittel gereinigt werden konnte.
In der Produktionsanlage der Firma Tecosol (früher: Campa Biodiesel) werden Pflanzenöle und altes Frittierfett in Biodiesel umgewandelt. Dazu werden neben vielen anderen Chemikalien auch die stark ätzende Schwefelsäure und hochgiftiges, brennbares Methanol verwendet. Die Produktionsanlege befindet sich auf dem Gelände der Südzucker in Ochsenfurt.
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