Dass Herbert Scheuring seit mittlerweile fünf Jahren an wirklich jedem Samstag seiner Leserschaft auf Seite eins der Zeitung die Welt erklärt und so durch mindestens alle Lebenslagen hilft, ist nicht selbstverständlich. Denn: "Oft muss ich mir schon ziemlich das Gehirn ausquetschen", antwortete der 61-Jährige einmal auf die Frage, wie es ihm gelinge, dass ihm jede Woche etwas einfällt für die Glosse "Scheurings Wort zum Samstag". Glücklicherweise ist der Nachrichtenredakteur ziemlich gut im Hirnausquetschen.
Rund 200 Kolumnen hat Scheuring nun wieder quasi direkt aus seinem Gehirn erst in die Zeitung und dann zwischen zwei Buchdeckel gequetscht. Nach Standardwerken wie "Der Gang nach Cabanossi" 2006 oder "Dings ist das neue Bums" 2013 ist es die bereits fünfte Glossen-Sammlung des promovierten Germanisten.
Scheuring verballhornt nicht nur die "Mächtigen"
Herausgekommen ist eine ganz erlesene Auswahl komischer Kurzprosa, die nur so strotzt vor Mut: So verballhornt Scheuring in seinem Werk nicht nur die vermeintlich Mächtigen, wie den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan oder dessen ehemaligen amerikanischen Amtskollegen und Bruder ohne Geiste Donald Trump. Der Redakteur nimmt auch die wirklich Gefährlichen mit Einfluss ins Visier: Influencer zum Beispiel. Oder Querdenker. Oder Hubert Aiwanger. Und Scheuring erhebt seine Stimme für alle, die sich selbst kaum Gehör verschaffen können: die deutsche Sprache, Kühe ohne Internetanschluss oder Robert, den Betreiber eines Koch-Instituts, das seit Monaten ständig in die Schlagzeilen gerät.
Das neue Buch ist etwas für all diejenigen, denen ein echter Scheuring pro Woche nicht reicht und die ohne eine tägliche Dosis von Scheurings humoristischen Handreichungen nicht durch die Woche kommen. Also für jede und jeden – und jedes. Darauf legt Herbert Scheuring wert. Denn das "Wort zum Samstag" sei nicht nur gerecht, sondern auch "geschlechtergerecht", schreibt er im Vorwort.
"Scheurings Wort zum Samstag" gibt's auch live
Und dann gibt es noch einen weiteren Grund zur Freude: "Scheurings Wort zum Samstag" gibt es in den nächsten Monaten auch live bei fünf Lesungen. Die erste findet am Donnerstag, 25. November, zusammen mit Joe Krieg & the Crazy Pandemics um 20 Uhr im Keller Z87 (Kultur im Kessel) auf dem Bürgerbräugelände in Würzburg statt. Karten gibt es unter www.kellerz87.de oder per E-Mail an ws@kellerz87.de. Die weiteren Termine werden demnächst bekanntgegeben.
Buchtipp: Herbert Scheuring: "Scheurings Wort zum Samstag – Neue Folge. Humoristische Handreichungen für alle Lebenslagen", Verlag Königshausen & Neumann, 246 Seiten, 14,80 Euro