Nach neun Jahren Schulleitung an der Franz-Oberthür-Schule wurde Uwe Tutschku nun in den Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger Gerhard Schenkel im Amt begrüßt. Schenkel, der bisher Mitglied der Schulleitung an der Clara-Oppenheimer-Schule war, übernimmt ab August die Leitung von nicht einer, sondern genau genommen gleich drei Schulen: die Franz-Oberthür-Schule vereint in ihrem Gebäude eine Berufsschule, eine Berufsfachschule für Maschinenbau sowie eine Fachschule für Techniker.
„Als Uwe Tutschku 2009 Schulleiter wurde, da übernahm er die Koordination für eines der größten beruflichen Schulzentren in Bayern“ erinnert Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seiner Laudatio an den abtretenden Direktor. Trotz der Größe – die Franz-Oberthür-Schule bildet gegenwärtig rund 2500 Schüler aus – sei es Tutschku stets gelungen, die Herausforderungen des Schulalltags zu meistern und nebenbei auch noch ein offenes Ohr für die Schüler und Lehrer zu haben. „Die sozialen und erzieherischen Aspekte sind nie zu kurz gekommen“ findet auch Gustav Eirich, Leiter des Fachbereichs Schulen der Regierung von Unterfranken.
Ganz besonders merkte man das 2015, als im Zuge der Flüchtlingswellen plötzlich die Frage der Aus- und Weiterbildung von Asylbewerbern aufkam. Tutschku und sein Team richteten damals Sprachintensiv-, Berufsintegrations- und Berufsübergangsklassen ein und ermöglichten so rund 200 geflüchteten Jugendlichen den Einstieg in eine Berufsausbildung. „Engagement wie das von Uwe Tutschku hat Würzburg eine herausragende Position im interkommunalen Vergleich verliehen“, so Schuchardt.
Ein weiteres Thema, das Uwe Tutschku am Herzen lag, war der reibungslose Übergang der städtischen Fach- und Berufsoberschule in die staatliche Berufliche Oberschule. „Die Überführung der FOS und BOS in staatliche Trägerschaft war eine besondere Herausforderung, vor allem in personeller Hinsicht“ resümiert der abgehende Schulleiter. Es galt, das städtische Personal in anderen Schulen oder Bereichen unterzubringen und so die tiefgreifenden Veränderungen verträglich für alle Beteiligten zu gestalten.
Die Passion für den Beruf haben Uwe Tutschku und sein Nachfolger Gerhard Schenkel gemeinsam. „Der Berufswunsch Lehrer hat für mich schon immer an erster Stelle gestanden“ erzählt Schenkel. Allerdings kommt der neue Schulleiter, anders als sein Vorgänger, aus dem kaufmännischen Bereich: An der Clara-Oppenheimer-Schule war er für den Bereich Recht und Verwaltung zuständig, als Mitglied der Schulleitung kümmerte er sich hauptsächlich um finanzielle Fragen. Das Knowhow wird er auch an der Franz-Oberthür-Schule gut gebrauchen können, denn da steht erstmal die Sanierung der Unterrichtsräume für die gastronomischen Ausbildungszweige auf dem Plan. Mit der Sanierung der Gastronomie setzt Schenkel das um, was Tutschku in seiner Amtszeit bereits angeleiert hat. Auch ganz allgemein möchte der neue Schulleiter in erster Linie die Tätigkeiten seines Vorgängers fortführen.