Rund um Uffenheim wird viel Energie aus Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen produziert. Sehr viel. Deshalb hatte Bürgermeister Wolfgang Lampe die Idee, überschüssige Energie, die wegen Überlastung nicht ins Netz gelangt, in grünen Wasserstoff umzuwandeln. Jetzt hat die Stadt die Möglichkeit, ein Förderprogramm anzuzapfen, doch bei der Zufahrt zur künftigen Anlage stellt sich die Autobahn GmbH quer.
In der jüngsten Stadtratssitzung hatte Bürgermeister Wolfgang Lampe das Gremium informiert, dass die geplante Wasserstoffanlage zur Förderantragsstellung zugelassen worden sei. Die Antragsstellung müsse jedoch relativ kurzfristig erfolgen, nämlich bis zum 19. Februar. Die Stadt könnte für das Vorhaben fünf Millionen Euro Förderung erhalten.
Die Wasserstoffanlage, so der Plan, soll neben der Bundesautobahn 7 in unmittelbarer Nähe zum Industriegebiet Langensteinach entstehen. "Wir gehen mit großen Schritten voran", sagte Lampe im Stadtrat. Das Uffenheimer Projekt sei ausgewählt worden bei der Förderskizze, als eines von nur 13 in Bayern. Doch die großen Schritte scheint die Autobahn-GmbH des Bundes, Niederlassung Nordbayern, Außenstelle Würzburg, zu bremsen. Auf deren Wohlwollen sei die Stadt jedoch angewiesen, sagte Lampe, denn es gehe um die Zufahrt für Lastwagen zur späteren Anlage, vor allem für Lastwagen. Dafür müsse die Linksabbiegespur von der Staatsstraße auf die A 7 in Fahrtrichtung Würzburg verkürzt werden.
Autobahn GmbH zeigte sich nicht kooperative
Mit den Autobahnverantwortlichen hatte es eine Videokonferenz gegeben. Leider habe kein Vertreter des Staatlichen Bauamts daran teilgenommen, bedauert Lampe. "Die Konferenz war nicht sehr erfreulich", sagte Lampe gegenüber dieser Redaktion. Die Autobahn GmbH habe darauf verwiesen, dass es sich aktuell um einen regelkonformen Knotenpunkt für die Anschlussstelle handelt und hier kein Handlungsbedarf gesehen werde. Des Weiteren habe die Konferenzteilnehmerin der Autobahn GmbH darauf verwiesen, dass eine verkürzte Abbiegespur oder eine doppelte Abbiegespur in Zusammenhang mit der Abzweigung in Richtung Custenlohr zu einer Überforderung der Verkehrsteilnehmer führen würde.
Alles Weitere sei mit dem Staatlichen Bauamt zu besprechen, habe die Vertreterin der Autobahn-GmbH mitgeteilt. Sie sehe keine Option einer vernünftigen Verkehrsanbindung für den geplanten Standort. Eine genaue Betrachtung solle aber noch stattfinden.
Abgeordneten Stieglitz eingeschaltet
Ob des knappen Zeitrahmens hat Bürgermeister Lampe den CSU-Stimmkreisabgeordneten Werner Stieglitz sowie dessen Vorgänger Hans Herold über das Projekt und die aktuelle Lage informiert und um Hilfe gebeten. Denn es könne nicht sein, dass ein solches zukunftsweisendes Projekt an der Zufahrt scheitere, sagte Lampe.
Bis 19. Februar muss lau Lampe alles geklärt sein Mit alles meint Lampe nicht nur die Form der Betreibergesellschaft, sondern auch die Zufahrt zur geplanten Anlage, die Kostenberechnung, die Bauleitplanung oder die Naturschutzprüfung.
Die Anlage soll in enger Zusammenarbeit mit der Firma Siemens entstehen. Einen starken Partner hat das Projekt auch mit der Mineralölhandelsgesellschaft Erik Walther aus Schweinfurt gefunden. Das Unternehmen will laut Lampe auch in Eigenregie eine Wasserstoff-Tankstelle betreiben.
Zusammen mit Vertretern der Firma Walther, der Stadt und den Stadtwerken ist eine Arbeitsgruppe gebildet worden. "Die schauen, was noch zu tun ist, um alles auf den Weg zu bringen", erklärte Lampe gegenüber dieser Redaktion. Ende Januar soll alles beschlossen sein, hofft Lampe. Dann kann der 19. Februar kommen.