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WÜRZBURG
Schauspieler lesen im Wohnzimmer von Bürgern
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 28.10.2014 15:23 Uhr

Zum neunten Mal lädt das Mainfranken Theater zu „Literatur in den Häusern der Stadt“ ein. Hierbei handelt es sich um Literaturabende der besonderen Art. Nicht wie sonst kommt das Publikum zum Theater, sondern das Theater zum Publikum. Wo die Vorträge stattfinden, erfährt man stets erst beim Kartenkauf. Insgesamt werden am Freitag, 28. November, um 19.30 Uhr elf Lesungen mit unterschiedlichen Themen von Schauspielern in Privatwohnungen von Bürgern gehalten.

Maria Brendel liest aus „Distelfink“ von Donna Tartt. Ein 13-jähriger Junge verliert bei einem Bombenanschlag im Museum seine Mutter. Dort nimmt er ein Bild an sich, das ihn in die Welt des Verrats führt. Uwe Fischer trägt „Bilder deiner großen Liebe“ von Wolfgang Herrndorf vor. Das Werk erzählt von Isa und den Menschen, denen sie auf ihrer Reise begegnet. Niklas Franks „Meine deutsche Mutter“ und Jacek Cygans „Der letzte Klezmer“ werden von Petra Hartung vorgestellt. Frank beschreibt in seinem Buch den emotionsreichen Konflikt zwischen Eltern und Kinder in der NS-Zeit.

Cygan erzählt von einem jüdischen Mann, der es mithilfe seiner Klezmer-Musik schafft, Krieg und Konzentrationslager zu überleben.

Marianne Kittel liest aus „Siddhartha“ von Hermann Hesse. Das Buch beschäftigt sich mit der Befreiung eines jungen Menschen aus familiären und gesellschaftlichen Zwängen zu einem selbstbestimmten Leben. Alexander Hetterle stellt „Die Nacht, die Lichter“ von Clemens Meyer vor. Die Erzählungen handeln von strauchelnde Glücksuchern und ruhelosen Nachtgestalten, der verpassten Liebe und dem Willen, etwas aus sich zu machen.

Claudia Kraus widmet sich dem Buch „1913: Der Sommer des Jahrhunderts“ von Florian Illies. Er erzählt die Geschichte des Jahres vor dem Ersten Weltkrieg, wobei er eine geballte Sammlung an Kunst, Literatur, Musik und Wissenschaft inszeniert.

Aus Ernst Jüngers „In Stahlgewittern“ liest Sven Mattke. Die Lektüre basiert auf Jüngers Tagebüchern, die er während seines Kriegseinsatzes an der Westfront mit sich führte. Georg Zeies präsentiert Auszüge aus dem Werk „Auf der Lichtung“ von Aharon Appelfeld. Der Autor schildert, wie der 17-jährige Edmund dem Todeszug entkommt und wie es ihm zusammen mit Partisanen gelingt, weitere Juden zu befreien.

Theresa Palfi rezitiert aus Vladimir Sorokins „Zuckerkreml“. In 15 Kurzerzählungen skizziert Sorokin Russland im Jahr 2028, in dem schlimmste Albträume Wirklichkeit geworden sind. Timo Ben Schöfer bringt dem Publikum das werk „Echolot“ von Walter Kempowski näher. In einer Collage aus Tagebucheinträgen, Briefen und Rundfunkansprachen aus den letzten Tagen Hitlerdeutschlands werden die Erlebnisse von Opfern und Tätern, Prominenten und Namenlosen dargestellt. Schließlich liest Tobias Roth Gedichte von Erich Kästner. Kästner gibt durch seine kritische und nüchterne Beobachtungsgabe die politischen und sozialen Zustände vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten als Lyrik wieder.

Karten für die Aktion „Literatur in den Häusern der Stadt“ kosten 9,50 Euro und sind nur im Vorverkauf ab sofort an der Theaterkasse erhältlich.

 
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