Der Kulturgeschichtliche Arbeitskreis Burggrumbach hat der Pleichach-Grundschule und der Mittelschule Unterpleichfeld einen Schaukasten mit dem Modell der mittelalterlichen Grumbachburg für den heimatkundlichen und geschichtlichen Unterricht zur Verfügung gestellt.
Der Modellbauer Michael Umkehr fertigte im Maßstab 1:72 die imposante Burganlage, die einen interessanten Einblick in die Bedeutung und das ursprüngliche Aussehen dieser Burganlage im 14./15. Jahrhundert gibt. Dank einer Unterstützung der "Kommunalen Allianz Würzburger Norden" konnte dafür ein Schaukasten angeschafft werden.
Günter Dusel dankte dem Vorsitzenden der Kommunalen Allianz, Bürgermeister Konrad Schlier aus Bergtheim, sehr herzlich: "Es freut uns sehr, dass dieses geförderte Projekt den Kindern unserer Schule zugutekommt."
"Weltgeschichte beginnt immer in der Heimat. Wir wohnen in einem geschichtsträchtigen Dorf. Kaiser, Könige, Fürsten, Herzöge und Generäle gaben sich hier die Ehre", resümierte der Vorsitzende des Arbeitskreises. Die Burg am "grünen Bach" stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und war der Stammsitz der Marquarde von Grumbach.
Die Dynastie der Marquarde nahm vor allem am Hofe des Kaisers Friedrich Barbarossa (1122-1190) im hohen Mittelalter eine überaus bemerkenswerte Rolle ein. Marquard II. von Grumbach war ein enger Berater des Stauferkaisers.
Sohn Marquard III. begleitete als Heerführer Barbarossa auf seinen Italienzügen (1159 und 1162) und wurde Stadthalter der lombardischen Städte; Sohn Albert I. kam - wie der Kaiser - auf dem 3. Kreuzzug 1190 ums Leben.
Doch auch nach dem Aussterben der Edelfreien von Grumbach (1243) verlor die Burg ihre Bedeutung nicht. Im 16. Jahrhundert geriet sie durch die Auseinandersetzung (Grumbachsche Händel) zwischen dem Bischof von Würzburg und Wilhelm von Grumbach erneut in den Fokus der damaligen Politik.
Bürgermeister Fischer bedankte sich für die umfangreichen Aktivitäten des Kulturgeschichtlichen Arbeitskreises und verwies auf den heimatkundlichen Aspekt, Ereignisse und Zeiträume für die Geschichte des Heimatortes zu erschließen.
"Die Burg bleibt Quelle und wertvolles Zeugnis unserer Dorfgeschichte sowie Heimat und Identität. Das Bewahren dieses Kulturgutes muss stets die Aufgabe und Verpflichtung unserer Dorfgemeinschaft bleiben. Deshalb sei es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler schon früh mit der Heimatgeschichte vertraut werden."
Auch die Leitende Regierungsschuldirektorin Doris Grimm betonte die Notwendigkeit, den Heimatgedanken der Schule zu unterstützen, "um das Bewusstsein für Heimat, Brauchtum und Tradition bei den Schülerinnen und Schüler zu stärken". Sie verwies darauf: "Nicht jede Schule hat so eine Burg mit solch einer Geschichte in ihrer Nähe. Ihr könnt stolz darauf sein."
Von: Günter Dusel (Vorsitzender des Kulturgeschichtlichen Arbeitskreises Burggrumbach)