"Zur Audienz bitte!" So heißt die Residenz Würzburg Besucherinnen und Besucher zu einer neuen Sonderausstellung willkommen. Dies teilt die Pressestelle der Bayerischen Schlösserverwaltung in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind. Bei der Ausstellung dreht sich alles um das Thema Audienz: Wie viele Audienzzimmer gab es im 18. Jahrhundert in der Residenz Würzburg? Wie sah das Zeremoniell aus, das ein Gast während einer Audienz beim Würzburger Fürstbischof zu durchlaufen hatte?
Im Zentrum steht die Geschichte des Audienzzimmers, das 1736/37 unter Friedrich Karl von Schönborn eingerichtet wurde. Wertvollste Bestandteile waren eine Wandbespannung aus rotem Seidensamt mit goldenen Borten und ein Baldachin. Adam Friedrich von Seinsheim modernisierte rund 40 Jahre später den Raum nach seinen Vorstellungen im Stil des Frühklassizismus. Sein Hofbildhauer Johann Peter Wagner schuf eine neue Sitzgarnitur sowie sechs Alabastermedaillons, die zum festen Bestandteil des Zimmers wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Audienzzimmer weichen
Im Laufe der folgenden Jahrhunderte sollte die Raumausstattung mehrfach innerhalb der Residenz umziehen. Angefangen bei Großherzog Ferdinand III. von Toskana, der das Zimmer von der ehemaligen Bischofswohnung des Südflügels in die Südlichen Kaiserzimmer der Residenz verlegen ließ, bis hin zu den Wittelsbachern blieb die Nutzung des Raumes als Audienzzimmer jedoch unverändert. Die Geschichte des Raumes war im 20. Jahrhundert von weiteren Umzügen geprägt, insbesondere jedoch vom Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen.
Der Versuch, das gerettete Inventar des Audienzzimmers nach dem Krieg in der Raumschale des Spiegelkabinetts zu präsentieren, war nur von kurzer Dauer. Mit der Entscheidung, das Spiegelkabinett zu rekonstruieren, musste das Audienzzimmer ganz weichen. Die Sonderausstellung bietet nun erstmals seit langer Zeit die Gelegenheit, die Schätze aus dem Depot in einer musealen Präsentation zu besichtigen.
Die Sonderausstellung "Zur Audienz bitte! Ein Raum im Wandel der Zeit" ist bis Sonntag, 16. Februar, in der Residenz Würzburg zu sehen. Sie ist zu den Öffnungszeiten der Residenz zugänglich und im Eintrittspreis enthalten. Begleitend zur Ausstellung gibt es Themenführungen (Termine unter: www.residenz-wuerzburg.de). Auch private Führungen für Gruppen von bis zu 20 Personen sind buchbar (museumspaedagogik-wuerzburg@bvs.bayern.de).