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Gerbrunn
Schädel bei Abbrucharbeiten in Gerbrunn gefunden - Menschliche Überreste lagen wohl Jahrzehnte in Garage
Die Polizei ermittelt zur Herkunft von Knochen, die - in alte Zeitungen gehüllt - wohl schon mehr als ein halbes Jahrhundert versteckt waren. Die Ermittler haben einen ersten Verdacht.
Arbeiter fanden in Gerbrunn mehrere Teile menschlicher Schädel. (Symbolbild)
Foto: Daniel Reinhardt, dpa | Arbeiter fanden in Gerbrunn mehrere Teile menschlicher Schädel. (Symbolbild)
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 21.04.2025 02:37 Uhr

Unheimliche Entdeckung bei Bauarbeiten in Gerbrunn (Lkr. Würzburg): Bei Abrissarbeiten an einer Garage fanden Arbeiter vor kurzem inmitten der Trümmer Teile menschlicher Schädel. Die dazu gehörenden Skelette? "Fehlanzeige", bilanzierte trocken einer der Finder.

In alte Zeitungen eingewickelt

Polizeisprecher Florian Leimbach bestätigte auf Anfrage der Redaktion nicht nur den Fund der drei Köpfe. Seiner Beschreibung nach waren die Schädel in Zeitungen aus den Jahren 1965 bis 1969 eingewickelt, lagerten also schon Jahrzehnte sorgsam verborgen am Fundort.

"In dieser Sache ist noch kein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Würzburg anhängig", betont deren Pressesprecher Tobias Kostuch. Die Kriminalpolizei sei für die Ermittlung zuständig, "die - offenbar zu Recht - erst Untersuchungen am Objekt durchführen lassen möchte". Es sei bisher nicht sicher, ob es sich um drei Schädel oder drei Teile eines Schädels handle.

Solche Skelettfunde sind nicht selten

Solche Funde gibt es in Würzburg und Umgebung immer wieder, zum Beispiel 2016 beim Umbau des Ruhesitzes des damaligen Würzburger Bischofs Friedhelm Hofmann. Bei Bauarbeiten wurde damals ein Skelett aus dem 17. Jahrhundert gefunden.

Es handelte sich nach Auskunft eines Archäologen "um die Überreste eines Leichnams", wobei die Knochen ab dem Becken abwärts fehlten. Höchstwahrscheinlich seien diese beim Bau des Fundaments für das 1959 errichtete Gebäude verloren gegangen, hieß es damals.

Schädel im Kloster deponiert

Ein ähnlich rätselhafter Fund von Totenschädeln in einem Zimmer in einem Würzburger Kloster hatte bereits vor etwa 15 Jahren für Aufregung gesorgt, wie sich Ermittler erinnern. Damals löste die Kripo nach längerer Suche das Rätsel: Ein Rechtsmediziner hatte das Zimmer viele Jahre zuvor als Arbeitsraum angemietet, sein "Forschungsmaterial" dort deponiert und dann zurückgelassen.

Das könnte auch jetzt bei den Schädelstücken von Gerbrunn des Rätsels Lösung sein: "Möglicherweise stammen sie aus der Würzburger Rechtsmedizin", erklärt Polizeisprecher Leimbach. Darauf weise ein ebenfalls in den Trümmern gefundener Zettel hin. Allerdings gebe es zwischen dem letzten Besitzer der Garage und der Würzburger Rechtsmedizin keine erkennbaren Verbindungen, betont er auf Nachfrage. 

 
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