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Rimpar
Sara und Georg Tartler feierten Eiserne Hochzeit
Sara und Georg Tartler, hinten stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und Bürgermeister Burkard Losert
Foto: Christian Ammon | Sara und Georg Tartler, hinten stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und Bürgermeister Burkard Losert
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:06 Uhr
Wechselhaft verlief die Lebensgeschichte von Sara und Georg Tartler. Was sie jedoch stets miteinander verband, war ihre Liebe. Vor kurzem feierte das 1953 getraute Paar in Rimpar Eiserne Hochzeit. Beide sind in dem gerade einmal 150 Einwohner großen Reußdorf in Siebenbürgen aufgewachsen und hier fanden sie auch zueinander. Entscheidend waren die Besuche Georg Tartlers in der Spinnstube des Ortes, wo sich die jungen Frauen zum Spinnen und Unterhalten trafen. Dem großen Glück gingen jedoch schwere Jahre voraus: Sara Tartler wuchs bei ihren Großeltern auf. Georg Tartler war 1945 bei Kriegsende von den Sowjets mit gerade einmal 18 Jahren zur Zwangsarbeit in ein Lager bei Perm im Ural verschleppt worden. Kaum zurückgekehrt, folgten 1950 weitere drei Jahre Verpflichtung zum Arbeitsdienst für das rumänische Militär. Mit der Hochzeit ging es jedoch für beide bergauf: Georg arbeitete lange Zeit als Bauschlosser, spätere ebenso wie Sara in der Landwirtschaft. Beide konnten sich ein eigenes Haus bauen. In seiner Freizeit beschäftigte sich Georg zudem intensiv mit der Imkerei. Er kümmerte sich zeitweise um bis zu 50 Bienenvölker. Dennoch entschieden sich die beiden Siebenbürger Sachsen dafür, 1985 das von Diktator Nicolae Ceausescu mit harter Hand regierte Rumänien zu verlassen. Zuvor waren bereits einige Verwandte der Familien Zackel und Hauptmann ausgereist. Erst 1989 folgten die beiden Kinder Helga und Erich im Zuge der Familienzusammenführung mit ihren eigenen Familien. Die beiden Jubilare arbeiteten bis zu ihrem Ruhestand noch mehrere Jahre in Würzburg, Sara acht Jahre im Blindeninstitut und Georg 15 Jahre als Hausmeister für eine Wohnungsbaugenossenschaft. In Rimpar, wo auch große Teile der Verwandtschaft leben, ist das Paar nun seit 1999 zu Hause. Etwa dreißig Rimpar Familien stammen aus dem Siebenbürger Reußdorf. Für die ebenfalls 1985 gegründete evangelische Bekenntniskirche bedeutete der Zuzug eine spürbare Belebung. Das Paar engagierte sich intensiv am Leben in der Kirchengemeinde. Georg war lange für die Grünanlagen um die Kirche verantwortlich. Neben den drei Enkeln und drei Urenkeln gratulierten den Jubilaren Bürgermeister Burkard Losert und stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer.
 
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