Zu einem ökumenischen Gottesdienst für alle einsam Gestorbenen lädt die Gemeinschaft Sant’Egidio am Samstag, 23. März, um 15 Uhr in die Marienkapelle in Würzburg ein. Anlass ist das Gedenken an den 1998 verstorbenen Fritz Werner Marschner, der als „Wurzelsepp“ vielen Würzburgern bekannt war. In Erinnerung an ihn und alle, die einsam gestorben sind, wird bei dem Gebet vieler Gestorbener mit ihrem Namen gedacht, heißt es in einer Pressemitteilung des Pressedienstlichen Ordinariates Würzburg.
Der „Wurzelsepp“ spielte regelmäßig auf dem Marktplatz Ziehharmonika. Er starb allein am Würzburger Busbahnhof an einer schweren Bronchitis. Gemeinsam mit der Bahnhofsmission hatte damals Sant'Egidio zu Spenden aufgerufen, um für den „Wurzelsepp“ und andere Obdachlose eine Grabstätte auf dem Hauptfriedhof zu erwerben. Die Beerdigung fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.
Seit 1998 erinnert die Gemeinschaft Sant'Egidio jedes Jahr in einem Gebet an Marschner und viele andere Menschen, die ein schwieriges Leben zu meistern hatten und gestorben sind. Sie will damit auch deutlich machen, dass vor Gott jedes Menschenleben wertvoll und nicht vergessen ist. Über 300 Namen werden bei dem Gebet verlesen, für die Verwandte oder Bekannte und Freunde jeweils Kerzen in der Kirche entzünden.
An dem Gebet nehmen auch Gäste der „Mensa Sant'Egidio“ teil. Sie kommen einmal wöchentlich zu einer warmen Mahlzeit, zum Gespräch und zum Feiern von Geburtstagen zusammen. Mit etwa 200 alleinstehenden und bedürftigen Menschen hat die Gemeinschaft Kontakt, von denen viele jedes Jahr am 25. Dezember am Weihnachtsessen von Sant'Egidio teilnehmen.