Als die Kindertagesstätte "Spatzennest" in der Waldbüttelbrunner August-Bebel-Straße im Jahr 1994 eröffnet wurde, war der Bau hochmodern und entsprach den neuesten Vorgaben. Nach knapp 30 Jahren haben sich die Bedingungen jedoch geändert: Die Kinderanzahl hat sich vergrößert, die Gruppen wurden mehr und auch der Bau selbst ist in die Jahre gekommen. Bis jetzt konnte man sich noch behelfen und mit dem Status Quo arrangieren. Nun will die Gemeinde als Eigentümer der Immobilie jedoch eine komplette Sanierung durchführen und in diesem Zug auch die Gruppen neu anordnen.
Um in die Tiefe planen zu können, hatte der Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie an das Architekturbüro Gruber | Hettiger | Haus aus Marktheidenfeld vergeben, um die Möglichkeiten für einen Umbau, die Erweiterung und die Erweiterung der Kindertagesstätte zu erörtern. Johannes Hettiger stellte jetzt bei der Sitzung im Ratssaal dem Gemeinderat insgesamt vier Varianten vor, wie man das Haus fit für die Zukunft machen kann.
Vieles muss auf den heutigen Stand gebracht werden
Doch zuerst stellte er den Ist-Zustand mit seinen ganzen "Mängeln" vor. Wobei Mängel nicht das richtige Wort sei, denn eigentlich müsste es Anpassung an heutige Vorschriften und Vorgaben heißen. Positiv sei, so Hettiger in der Sitzung, dass der Außenbereich auf jeden Fall ausreichend dimensioniert sei, egal für welche Variante man sich letztlich entscheide.
Im derzeitigen Raumangebot fehlen etwa 65 Quadratmeter, hatte die Machbarkeitsstudie ergeben. Das Raumangebot bezeichnet dabei den Platz, den rein rechnerisch jedes Kind im Kindergarten und jeder Erzieher und jede Erzieherin für ihre Arbeit benötigt. Zudem ist die räumliche Aufteilung schlecht, beispielsweise sind die Lager für Bastelmaterial im Dachgeschoss nur über eine Wendeltreppe erreichbar.
Die meisten Gruppenräume sind außerdem zu klein und schlecht geschnitten und auch die Fluchtwege sind nicht ideal, hatte die Bestandsanalyse gezeigt. Die Haustechnik muss komplett erneuert werden; sie ist in die Jahre gekommen und mittlerweile störanfällig. "Die Gebäudehülle ist weit weg vom heutigen Standard", machte Johannes Hettiger auf ein weiteres Problem aufmerksam. Insgesamt sei also viel zu tun, um das Gebäude auf den heutigen Stand zu bringen.
Vier Möglichkeiten für die Sanierung
Deshalb hatte man vier Möglichkeiten ausgearbeitet, wie die Sanierung aussehen könnte und wie sich das Problem mit den Unzulänglichkeiten im Raumangebot lösen lässt. Dabei wurde unterschieden, ob man beide Gebäude weiter nutzt oder nur den großen Riegel und das Vorderhaus oder das Vorderhaus weglässt, zumal es im Obergeschoss auch noch vermietet ist.
Hettiger empfahl, auf jeden Fall den bestehenden Durchgang zur Höchberger Straße zu schließen. Dies diene der Sicherheit der Kinder und den nutzenden Bürgerinnen und Bürgern sei ein kleiner Umweg zumutbar. Will man das Vorderhaus nicht nutzen, könnte auch ein Anbau an das bestehende Gebäude helfen, die Raumnot zu beseitigen. Nun liegt es am Gemeinderat, zu überlegen, welche Variante die beste Lösung für die Zukunft ist. In einer der nächsten Sitzungen will man dann entscheiden, wohin der Weg geht. Bis dahin sind auch die Kosten für die einzelnen Varianten so weit ausgearbeitet, dass man sich an Förderanträge heranwagen kann. Zudem wurde beschlossen, dass das Jugendzentrum um einen weiteren Container erweitert werden kann, so wie vom Jugendrat gewünscht und mehrfach im Gemeinderat vorgetragen.