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WÜRZBURG
Salbungsvolle Worte sind nicht genug
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:09 Uhr

Die Worte gleichen sich. Die Bischöfe geben sich angesichts des ungeheuren Ausmaßes von sexuellem Missbrauch erschüttert. Sie bitten um Vergebung. Einige von ihnen sind sehr selbstkritisch.

Sie reden nicht allgemein und in salbungsvollen Worten von den Leiden der betroffenen Menschen, sondern sagen in aller Deutlichkeit, dass die Täter aus ihren Reihen kommen. All das ist notwendig und die Grundvoraussetzung dafür, um das Thema Missbrauch in der katholischen Kirche endlich offen anzugehen.

Alle Akten müssen auf den Tisch, Fälle dürfen nicht mehr vertuscht, Beschuldigte nicht einfach in andere Bistümer versetzt werden. Und vor allen Dingen: Die Seelsorger müssen das tun, was dieses Wort unmissverständlich aussagt: sich um die Seele der betroffenen Menschen sorgen, sie anhören, sich kümmern – und es nicht bei warmen Worten allein belassen.

 
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Kommentare
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  • Mursredna
    „Sich um die Seele sorgen, sie anhören, sich kümmern“ ist vage, lässt wieder Raum für „nur warme Worte“.

    Opfer benötigen häufig lebenslang Hilfe. Die Auswirkungen belasten Beziehungen und Familie. Deshalb: Psychotherapie und ggf. Paartherapie, natürlich außerhalb der kirchlichen Angebote, und Schmerzensgeld.

    Abhängig von psychosomatischen Störungen auch Krankengymnastik, Kuren, … und Schmerzensgeld.

    Reduzierte Belastbarkeit mindert Karrierechancen eklatant – in Ausbildung und Berufstätigkeit. Dafür: Entschädigung.

    Organisatorisch: Aktive Mitarbeit bei der Strafverfolgung. Externe Untersuchung aller Fälle mit vollem Aktenzugang. Bisher: Intern beauftragte Studie für manche Fälle (ohne kirchennahe Einrichtungen) ohne vollen Aktenzugang. Teils wurden Akten vernichtet. Straftaten wurden nicht angezeigt.

    Politisch: Unterstützung für Abschaffung der Verjährungsfrist bei Kindesmissbrauch, bisher genutzt zur Vertuschung.

    p. s. Ich bin kein Opfer, nur Unterstützer für Gerechtigkeit.
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