
Der Sommer naht – und mit ihm das große Jucken: Stechmücken können nicht nur nerven, sondern teilweise auch Krankheiten übertragen. Das warme Wetter der vergangenen Wochen hat den Aufbau neuer Populationen begünstigt. Laut Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im brandenburgischen Müncheberg ist die Hausmücke in diesem Jahr zwei Wochen früher dran als sonst.
In Deutschland sind derzeit besonders aktive Stechmücken unterwegs. Das gelte etwa für Mückenarten, die sich nur mit einer Generation pro Jahr entwickeln – etwa den Großteil der Wald- und Wiesenmücken, so Werner gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Und wie sieht es für diesen Sommer in Unterfranken aus? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Droht in diesem Sommer eine Stechmückenplage in Unterfranken?
Das lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt schwer sagen. Außerdem ist die Verbreitung regional sehr unterschiedlich, auch kleinräumige Faktoren spielen eine Rolle. Selbst wenn der Sommer in der Region sehr trocken bleiben sollte: Stechmücken nutzen für ihre Vermehrung auch alternative Kleingewässer wie zum Beispiel nicht abgedeckte Regentonnen. Darauf weist Dieter Mahsberg hin, der als Tierbiologie lange Jahre an der Universität Würzburg tätig war und zu Insekten geforscht hat. Von einer "Stechmückenplage" würde Mahsberg in unseren Gefilden nicht sprechen: "Dafür sind die Rheinauen, Skandinavien oder Tropen eher Kandidaten."

Ist das relativ warme Unterfranken ein Stechmücken-Hotspot?
Wegen der geringen Niederschläge in der Region und der Trockenheit haben es Stechmücken hier eher schwer und sind seltener anzutreffen als in feuchten Gegenden. So spielen laut Mahsberg die so genannten Überschwemmungsmücken in Unterfranken keine Rolle. Mehr Stechmücken finden sich allerdings auch hier an stehenden Gewässern, in Auwäldern oder an Badeseen, weil sich die Mückenweibchen möglichst in der Nähe potenzieller Laichgewässer aufhalten. "Die Zukunft wird zeigen, ob über das warme Maintal weitere tropische Arten zu uns kommen werden", sagt der Biologe.
Sind die asiatische Tigermücke und andere Einwanderer auf dem Vormarsch?
Laut Experten wurden seit 2004 in Deutschland fünf neue nichtheimische, so genannte invasive Stechmückenarten nachgewiesen – darunter die Asiatische Tigermücke und die Japanische Buschmücke. Manche Arten werden als Eier oder Larven über den internationalen Handel eingeschleppt, Folge einer fortschreitenden Globalisierung. Die Tigermücke ist in Südeuropa bereits weit verbreitet, stammt aber eigentlich aus dem asiatischen Raum. In Deutschland hat sie sich besonders am Oberrhein etabliert.
Die Asiatische Tigermücke profitiert vom Klimawandel, breitet sich nach Norden aus und ist für Baden-Württemberg, Hessen und Bayern nachgewiesen, zum Beispiel in Mittelfranken. Sie geht auch in den Siedlungsbereich und ist – anders als die Gemeine Hausmücke – hauptsächlich tagaktiv. Bereits stärker festgesetzt hat sich die Buschmücke, auch in Unterfranken. Dennoch sind es in der Regel Hausmücken, die uns als Blutsauger abends und nachts belästigen.
Welche Krankheiten können durch Stechmücken übertragen werden?
Noch ist nicht klar, welche Erreger genau durch welche Mückenart verbreitet werden. Außerdem bedeuten Stiche von invasiven Arten wie der Tigermücke nicht, dass man auch krank wird. Allerdings können sie laut Insekten-Experte Mahsberg pathogene Viren übertragen, die zum Beispiel das Chikungunya- oder das Dengue-Fieber verursachen können. Insofern gelten die aus den Tropen stammenden, eingeschleppten Stechmücken als Risikofaktoren.
Das West-Nil-Virus kann auch durch die gewöhnliche Hausmücke übertragen werden. Dennoch beruhigt der Tierbiologe: "In Deutschland haben Stechmücken als Krankheitsüberträger bisher nur eine untergeordnete Bedeutung." Das Coronavirus übertragen Stechmücken übrigens nicht.
Was hilft bei einem juckenden Mückenstich?
Am besten sofort und mindestens eine Viertelstunde kühlen, das lindert den Juckreiz und schützt vor Entzündungen. Oberstes Gebot: nicht kratzen! Durch Kratzen verlängert sich der Heilungsprozess und es kann zu bakteriellen Infektionen kommen. Auch punktuelle Hitze kann laut Experten helfen, den Juckreiz zu unterdrücken. Und schließlich die bewährten Hausmittel: Insektenforscher Mahsberg berichtet von guter Erfahrung mit etwas Spucke oder einem Spitzwegerichblatt, das man auf der Stichstelle verreibt.
In diesem Vegetationsverlauf erleben wir auf den Äckern infolge der aktuellen Witterungsverläufe eine förmliche Explosion der schwarzen Bohnenblattlaus, ideale Lebensbedingungen für Insekten. Diese saugen alles, aber wirklich alles leer; die Stickstoffsammler -Leguminosen- auf unseren Äckern, werden jetzt heftigst attackiert. Insbesondere auf Ökoflächen hausen diese invasiv, drangsalieren die dortigen Kulturen bis zum Existus. Natürliche Fresfeinde -u.a. Florfliege und Marienkäfer- finden einen reich gedeckten Tisch vor, sind allerdings nicht imstande solche Populationen im Zaun zu halten, geschützt werden die Blattlauskolonien von den Ameisen. Viele Blattläuse-viele Ameisen.
Das ganze Geschehen mutiert zwischenzeitlich auch in anderen Kulturen (Zuckerrüben, Sonnenblumen u.a.) zur Problembaustelle.
Wir warten seitens der Wissenschaft auf Konzepte; und warten....
Da muss man sich echt mal ausrechnen, was allein dieses Brutpaar täglich an Mücken "verbraucht".
Deshalb: erhaltet unsere Singvogelpopulationen, die halten auch die krankheitsübertragenden Stechmücken in Schach!