Das Bürgerforum Stadtentwicklung Ochsenfurt beschäftigte sich jüngst mit dem Thema "Lebensmittel made in Ochsenfurt", Erzeuger, Vermarkter und Verbraucher im Gespräch. Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, heißt es in einer Pressemitteilung des Bürgerforums.
Nach einer Einführung durch Kurt Dehner zum Strukturwandel des Einzelhandels in Ochsenfurt stellten sich die anwesenden Erzeuger und Vermarkter aus der Region vor. Neben den Brauern und Winzern zeigten die Vermarkter aus Ochsenfurt und Umgebung wie vielfältig das Angebot am Maindreieck ist. Wer hätte zum Beispiel vermutet, dass in Erlach Safran angebaut und in der Altstadt auch zum Verkauf angeboten wird? Der Oberaltertheimer Bio-Landwirt Dieter Kraus-Egbers stellte seine jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Direktvermarktung auf dem Bauernmarkt, mit der Erzeuger-Verbraucher-Initiative Evi und der seit mehreren Jahren von ihm betriebenen "Solidarischen Landwirtschaft" vor. Der Erfolg seiner Arbeit beruhe für ihn auf der "Vielfalt und Qualität" des Angebots und der damit verbundenen Transparenz für die Kunden.
Regionalität bietet Transparenz für den Kunden
Der Gegensatz von Bio-Landwirtschaft und herkömmlicher Landwirtschaft wurde ebenfalls angesprochen. Winzer Hugo Roth betonte hierbei, dass er einen naturnahen Weinbaubetrieb führe, aber keinen Bio-Wein ausbaue. Seine Kunden vertrauten seinem Winzer-Betrieb: Die Offenheit bei der Weinproduktion sei daher wichtig. Auch Bäckermeister Hans Gebert wies darauf hin, dass er seit Jahrzehnten "Demeter"-Produkte verarbeite. Wichtiger als dieses Siegel aber sei für ihn die Marke "Gebert", der seine Kunden vertrauten. Man war sich deshalb in der Gesprächsrunde einig, dass Regionalität für den Kunden die nötige Transparenz biete, heißt es in der Pressemitteilung.
Werner Binnen verwies am Ende auf mögliche weiterführende Maßnahmen, die sich aus Gesprächsrunde ergeben sollten: So regte er "Die Ochsenfurter Landpartie" an. Über die Vhs könnte die Büso Ausflüge zu einigen Höfen in und um Ochsenfurt anbieten. Bei den Führungen dort sollte den Bürgerinnen und Bürgern die Arbeitsweise der Betriebe vorgestellt werden. Weiter sollte ein "Saisonkalender" erstellt werden, der aufzeigt, wann, was in der Region reif und verfügbar sei. Auf der Kalender-Rückseite können dann die Erzeuger und Vermarkter aufgeführt stehen. Bei zukünftigen Veranstaltungen könnten zudem Produkte aus der Region zur Verköstigung angeboten werden. Bei entsprechender Resonanz wäre sogar eine "Verköstigungsmesse" denkbar.