Zum zweiten Mal seit der Wiederherstellung des Stangenbrunnens in Rieden vor circa 15 Jahren organisierte Willi Pfeuffer vom Heimat- und Kulturverein Rieden (HuK) eine Säuberungsaktion. Die Maßnahme war nötig, weil unvernünftige Zeitgenossen den Brunnen mehr und mehr mit allerlei Unrat "befüllt" haben.
HuK-Mitglied Willi Pfeuffer und Jochen Pfeuffer, der erste Vorsitzende des HuK, der zweite Kommandant Mathias Mayer und Gerätewart Markus Kaiser von der Riedener Feuerwehr sowie Bauhofmitarbeiter Jan Funke haben zusammen zahlreiche leere Flaschen, Holzbalken, Plastikmüll, Styroporchips, leere Dosen und vielerlei Unrat mehr aus dem Brunnen geholt.
Während der Arbeit mussten Sicherheitsmaßnahmen getroffen und eine Leiter eingesetzt werden. Unten im Brunnenschacht wurde der Sauerstoffgehalt durchgehend mit einem entsprechenden Messgerät überwacht. Das nachlaufende Wasser musste während der Aktion durchgängig abgepumpt werden.
Am Ende haben die Männer das Metallgitter, mit dem der Brunnen abgedeckt ist, mit einem engmaschigen Drahtgeflecht unterlegt. Nun kann man zwar weiter auf die Wasseroberfläche blicken, aber es können keine größeren Gegenstände mehr in den Brunnen geworfen werden. Die Säuberungsaktion haben die Helfer ehrenamtlich gemacht. Danke dafür und für den tollen Einsatz!
Beim Stangenbrunnen handelt es sich um den ehemaligen Gemeindebrunnen in der Dorfmitte unterhalb des Historischen Rathauses. Er ist neben dem Stockbrunnen der zweite öffentliche Brunnen in Rieden. Der Stangenbrunnen ist ungefähr sechseinhalb Meter tief und hat einen Wasserstand von circa drei Metern. Er wird durch Grundwasser gespeist.
Der Name Stangenbrunnen rührt daher, dass ursprünglich mit einer Stangenvorrichtung das Wasser aus dem Brunnen geschöpft wurde. Später erfolgte die Wasserentnahme mit einer Holzpumpe.
Nachdem der Brunnen nicht mehr genutzt wurde, ist er zugeschüttet und in den 1950er Jahren mit einer Milchsammelstelle und dem damals neuen Feuerwehrgerätehaus überbaut worden. Nach dem Abriss des Gebäudes Anfang dieses Jahrtausends begannen Mitglieder des HuK Rieden, den Brunnen wieder auszugraben. Im Rahmen der Dorferneuerung erhielt der Brunnen seine heutige Form mit einer Überdachung.
Von: Irene Konrad (für den Heimat- und Kulturverein Rieden)