Gerade jetzt, wo sogar der Lebenslauf Pflicht werden soll. Andererseits eröffnen sich da vielleicht Möglichkeiten, den eigenen Werdegang ein bisschen zu frisieren.
Ich übe am besten schon mal. Also: Ich bin der Kauz, geb. 1941, 1956 oder 1972 (das entscheide ich noch) in einer kalten Januarnacht als Kind einer kanadischen Chanson-Sängerin, die während einer Tournee nach Ochsenfurt kam, und eines Strafrichters, der sich bei einem Auftritt in sie verliebte.
Weil meine Mutter weiterziehen musste, gab sie mich zu einem Zuckerrübenbauern, der mich wie sein eigenes Kind aufzog und mir das Studium der Quantenphysik an einer privaten Hochschule in Japan ermöglichte.
Nach mehreren Jahren in der Forschungsabteilung der NASA folgte ich dem Ruf der Heimat und kaufte mir ein Haus in der Ochsenfurter Altstadt, um in dem alten Keller meine Studien über außerirdisches Leben fortzusetzen.
In meiner Freizeit tauche ich im Main und teile mein Ferienhaus im West-Irak mit dem Bundespräsidenten. Ich habe vor, innerhalb der nächsten 20 Jahre für die Partei der anonymen Esoteriker als Bürgermeister zu kandidieren und im Bärental eine Galerie für zeitgenössische Installationskunst zu eröffnen.
Mal schauen, was Facebook mir da für eine Werbung schickt.