Ihren 100. Geburtstag feiert die Würzburger Wohnungsgenossenschaft (WWG) im Jahr 2018 mit mehreren Stadtteilfesten, zu denen sie ihre Mieter eingeladen hat. Auf den eigenen Grünflächen sorgen bunte Luftballons, eine Hüpfburg sowie Informationsstände, Essen und Trinken für gute Laune. Die WWG verwaltet rund 1000 Wohnungen und etwa 75 Erbbaurechte ihrer Mitglieder, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Wohnraum ist seit der Gründung im Jahr 1918 entstanden.
Aufregende Zeiten für das Team
„Das waren aufregende Zeiten für unser Team, denn durch die Stadtteilfeste waren jede Menge Energien gebunden“, erzählt Prokurist und Geschäftsleiter Udo Buchardt, der seit über 30 Jahren im Unternehmen ist. „Zu jedem Mieterfest sind immer zwischen 100 und 150 Menschen gekommen und wir haben uns über viele positive Rückmeldungen gefreut.“ Künftig sollen solche Mieterfeste wiederholt werden, bieten sie doch dem WWG-Team und den Mietern die optimale Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Der direkte Kontakt erlaubt es auch, Probleme zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Ideale Größe mit 1000 Wohnungen
Die Unternehmensgröße ist mit 1000 Wohnungen ideal, die personellen Kapazitäten sind so optimal ausgelastet. „Das Großartige ist, dass wir nach wie vor den genossenschaftlichen Gedanken pflegen können und so sozialverträglichen und günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen“, berichtet der Vorstand. „Wir sind nicht auf bloße Gewinnmaximierung aus.“ Die Würzburger Wohnungsgenossenschaft hat ein engagiertes und qualifiziertes Büro-Team sowie einen eigenen Regiebetrieb mit Malern und Gärtnern.
Die Genossenschaft unterhält heute Wohnungen in der Zellerau, dem Frauenland, in Heidingsfeld, in Grombühl, in der Sanderau und in einem Hochhaus in Gerbrunn. Aktuell realisiert die Würzburger Wohnungsgenossenschaft ein Neubauprojekt auf dem Hubland. Daneben gibt es für die mittlere Frist Planungen, durch Nachverdichtung auf vorhandenen Grundstücken neuen Wohnraum zu schaffen. Die nachhaltige Modernisierung und Instandhaltung der Bestandswohnungen kommt dabei nicht zu kurz.
Wohnraum in Zeiten großer Wohnungsnot
Bei der Gründung im Jahr 1918 als Gemeinnützige Baugenossenschaft „Würzburger Bau- und Sparverein E.G.m.b.H.“ hatten sich Bürger zusammengeschlossen und in Zeiten von Wohnungsnot Wohnraum für Mitglieder geschaffen, die in Folge ihrer wirtschaftlichen Lage nicht selbst im Stande waren, sich ein Eigenheim zu schaffen. Es entstanden so zweckmäßige Wohnungen, Einfamilienhäuser mit Gärten und Reihenhäuser.
190 Mitglieder erwarben damals insgesamt 440 Anteile zu umgerechnet je 200 Euro
Im Zweiten Weltkrieg wurden 23 Häuser und 135 Wohnungen der Würzburger Wohnungsgenossenschaft zerstört. Nachdem die Trümmer weggeräumt waren, begann im Jahr 1948 der Wiederaufbau. Die folgenden Jahre waren geprägt von umfassenden Modernisierungen und Neubautätigkeiten. Aktuellstes Projekt ist der Neubau von 48 Wohnungen in Holzbauweise auf zwei Grundstücken am Hubland. Die Wohnungsgenossenschaft erhielt den Zuschlag nach einem Bewertungsverfahren der Stadt Würzburg.
Im Juli 1944 erfolgte die Umbenennung in „Würzburger Wohnungsgenossenschaft eGmbH“, im Jahr 1990 wurde die Gemeinnützigkeit aufgehoben, seitdem ist die Würzburger Wohnungsgenossenschaft eine Vermietungsgenossenschaft.