
Seit über 60 Jahren widmet sich die Gesellschaft für Geschichte des Weines der Erforschung der Geschichte und Kultur des Weines. "Wein ist für uns ein bedeutender Bestandteil der gesamten abendländischen Kultur. Er ist eines der ältesten Kulturgüter der Welt. Seit Jahrtausenden ist er mit der Geschichte der Menschen eng verknüpft. Wein ist Lebens- und Genussmittel, Wirtschafts- und Handelsgut, Designobjekt und Lifestyle-Produkt. Als gemeinschaftsstiftendes Rauschmittel nahm er in vielen Kulturen eine wichtige Rolle im sozialen und rituellen Leben ein", heißt es in einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Geschichte des Weines, der auch die folgenden Infos entnommen sind.
Heute steht der Wein als alkoholisches Getränk auch in einer kritischen Diskussion um die Risiken des Konsums für das Individuum und für die Gesellschaft. Durch die anregende Auseinandersetzung mit der Weingeschichte möchte die Gesellschaft für Geschichte des Weines das allgemeine historische Bewusstsein vertiefen und hofft, dadurch einen wichtigen Beitrag für den Diskurs aktueller gesellschaftlicher Fragen zu leisten.
Viele jüdische Weinhändler in Würzburg und Kitzingen
Nach langer Zeit veranstaltet sie wieder eine Fachtagung in Franken, in der fränkischen Weinmetropole Würzburg. Sie findet vom 18. bis 20. Oktober in der Zehntscheune Weingut Juliusspital statt. Fachlich besteht die Tagung aus drei unterschiedlichen Modulen. Im ersten Modul gibt es einen aktuellen Überblick über den Ursprung und die Verbreitungswege der Rebe sowie den Einfluss der Weinkultur mit den Steil- und Terrassenlagen auf die Landschaft und seine Ökosystemdienstleistungen, insbesondere der Biodiversität.
Das zweite Modul: Franken blickt nicht nur im urbanen Umfeld, sondern auch im ländlichen Raum auf eine reichhaltige Geschichte des Judentums zurück. Der jüdische Weinhandel zählte zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig. Allein in Würzburg hat es weit über 100 jüdische Weinhändler gegeben, in der Weinhandelsmetropole Kitzingen, nur wenige Kilometer von Würzburg entfernt waren es über 50. Diese langjährige Geschichte, aber auch die Geschichte der Vertreibung und Vernichtung verdient nicht nur angesichts der aktuellen Entwicklung bezüglich des wiedererwachenden Antisemitismus einer öffentlichen Darstellung.
Schließlich wird es im dritten Modul um eine ernst zu nehmende Herausforderung für die Geschichte des Weins selbst gehen. Wie kann es zukünftig gelingen, Menschen für die Geschichte des Weins und der Weinkultur zu begeistern? Welche Schnittstellen zur Kunst, zur Literatur und zum Genuss sollten in diesem Zusammenhang bedient werden? Fragen wie diese werden diskutiert.
Die Gesellschaft für die Geschichte des Weines e.V. lädt zur Tagung vom 18. bis 20. Oktober nicht nur Mitglieder, sondern alle am Thema Wein Interessierte ein. Dazu wurde ein kostengünstiges „Franken Spezial Programm“ aufgelegt, das es ermöglich an einzelnen Tagen am fachlichen Programm teilzunehmen.
Anmeldungen für das „Franken-Special“ bitte nur per Mail an: info@geschichte-des-weines.de; Das vollständige Tagungsprogramm mit den kulinarischen Abendveranstaltungen, Betriebsführungen und Weinproben gibt es online: https://www.geschichte-des-weines.de
Für weitere Informationen steht Hermann Kolesch unter Tel.: (0160) 94803159 oder E-Mail: hermannkolesch@dokocons.com zur Verfügung.