Eine unmittelbare Verbindung von Wellness und Pflege scheint nicht zwangsläufig gegeben. Doch bei der Suche nach personeller Verstärkung geht die Caritas Sozialstation St. Burkard ungewöhnliche Wege. Solide Kontinuität in allen Belangen zeichnet die Führung und Leitung der Caritas Sozialstation St. Burkard aus. Einziges Manko für Vorstand und Pflegedienstleitung ist die permanente Suche nach qualifiziertem Personal. Mit der Mitarbeiter-Werbeaktion "Wellness for you" soll die dringend benötigte personelle Verstärkung akquiriert werden. Die Hoffnung hierzu äußerte die kaufmännische Leiterin, Petra Klafke, bei der Jahresversammlung im Pfarrheim in Zell.
Während diese in der längeren Vergangenheit bisweilen mit turbulenten Abläufen verbunden war, erwies sich die übliche Tagesordnung zuletzt kontinuierlich als unspektakulär. Selbst ein Minus von 4000 Euro bei der Jahresrechnung lies keine Unruhe aufkommen unter den Anwesenden, jeweils einem Dutzend Vertretern der politischen und Kirchengemeinden im westlichen Landkreis. "Die Finanzen sind das geringste Problem bei einem Jahresumsatz von gut zwei Millionen Euro", meinte Kassier Martin Endres.
Dank an die Mitarbeiter
Zumal nach dessen Ausführungen die Summe der Rücklage im Jahr 2018 um weitere 60 000 Euro, auf nun 350 000 Euro gesteigert werden konnte. Gleichzeitig monierte Revisor Heiko Menig (Neubrunn) jedoch die unsolidarisch noch ausstehende Beitragszahlung einer Pfarrei aus dem Versorgungsbereich. Unverständnis hierzu äußerte Menig insbesondere deswegen, da die Mitgliedsbeiträge zuletzt über drei Jahre nur zur Hälfte eingezogen worden waren, wegen der positiven finanziellen Gesamtentwicklung.
Den Rechenschaftsbericht hatte zuvor Vorsitzender und Leinachs Bürgermeister Uwe Klüpfel insbesondere dazu genutzt, um "den aktuell 62 Mitarbeitern mit unterschiedlichem Beschäftigungsumfang dafür zu danken, in der Pflege weit mehr zu geben als es üblich ist. Die Feedbacks bestärken uns in unserer Arbeit."
Mitarbeiter an der Belastungsgrenze angekommen
Aufgrund des bemerkenswerten Engagements sei das Personal allerdings längst auch an der Grenze des Möglichen angekommen. "Hinter allen Überlegung zu noch mehr Service steht die Frage nach finanzieller und personeller Machbarkeit", mahnte Klüpfel. Dass der Betrieb aber nun schon seit 2006 konstant solide läuft, sei neben den engagierten Beschäftigten in erster Linie der außergewöhnlichen Motivation des Vorsitzenden, der beiden Pflegedienstleiterinnen Bronislawa Doniga und Christina Brause, sowie der Verwaltung zu verdanken, verteilte stellvertretender Vorsitzender Anton Holzapfel (Kirchheim) allgemeines Lob.
Derweil versuchen die Verantwortlichen dem chronischen Personalmangel auf ungewöhnliche Weise zu begegnen. Nach verschiedenen Offerten in sozialen Netzwerken mit geringem Erfolg, läuft mit "Wellness for you" aktuell eine Mitarbeiter-Werbeaktion. Ein zweitägiges Wellness-Wochenende für zwei Personen als Perspektive soll neue Mitarbeitern als Verstärkung zur Caritas Sozialstation St. Burkhard locken und den bestehenden Personalstamm verstärken.