Nach schwerer Krankheit ist der Würzburger Kaufmann Rudi May im Alter von 78 Jahren gestorben. Einen Namen hat er sich als Projektentwickler und Bauträger gemacht mit Projekten in Würzburg und darüber hinaus, in die er weit über 100 Millionen Euro investierte. Große Verdienst hat er sich in der Förderung des Sports erworben.
Zu Rudi Mays großen Bauprojekten zählt unter anderem das Rhön Park Hotel und in Würzburg das heutige Modehaus Wöhrl Plaza. Die Stadt hatte damals auf dem Gelände des im Krieg zerstörten Schwanen-Hotels ein 14-geschossigen Hochhaus als "städtebauliche Dominante" geplant. May hat die von Denkmalschützer heftig kritisierte Stadtverschandelung verhindert, indem er als Projektentwickler zunächst die Kaufhauskette Hertie als Investor und den Münchner Star-Architekten Freiherr von Branca gewann. So entstand Ende der 70-er Jahre das später preisgekrönte Hertie-Kaufhaus, das heutige Wöhrl Plaza.
In jungen Jahren hatte sich Rudi May in dubiosen Finanzgeschäften verstrickt. Wiedergutmachung in seinem Leben war, wie er einmal sagte, sein Engagement für die Allgemeinheit, insbesondere für den Sport. So war er Mitglied in zwei Dutzend Vereinen. 15 Jahre lang stand er an der Spitze des Tennisclubs Weiß-Blau Würzburg, in den er zwei Millionen Euro investierte. Zehn Jahre lang war May auch Präsident der Würzburger Kickers, für die er einen Schuldenberg von umgerechnet über einer Million Euro durch Vergleich beseitigte. Über drei Jahrzehnte führte er die Würzburger Sporthilfe, für die er mit dem von ihm gegründeten Sport- und Medienball weit über eine halbe Million Euro zur Förderung junger Sportler zusammengebracht hat.
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Nicht zuletzt war Golf eine große Leidenschaft von Rudi May. Er gehörte zu den Gründern des Golf Clubs Würzburg und war dessen langjähriger Präsident. Durch Mut, Hartnäckigkeit und den Einsatz eigener Mittel sei es ihm gelungen, "Würzburgs größte Grünanlage" zu schaffen, wie er einmal über den schönen Golfplatz auf den Höhen über Würzburg sagte.
Rudi May war verheiratet mit seiner Frau Marga, mit der er 1966 Würzburgs Faschingsprinzenpaar war. 2010 ist sie nach langer Krankheit gestorben. Sohn Bernhard May ist seit 2017 Präsident des Golfclubs und hat vor einigen Jahren auch die Verantwortung im väterlichen Unternehmen übernommen. Tochter Bianca war im Golfclub über Jahre als Vizepräsidentin Sport aktiv.