Vor 14 Jahren wurde die Siligmüllerbrücke unweit des Hauptfriedhofs, eine Verbindung zwischen Innenstadt und Frauenland, aus Sicherheitsgründen gesperrt und vor zwei Jahren schließlich abgebrochen. Es gibt aber einen Stadtratsbeschluss, sie wieder aufzubauen. Daher wurde über einen Neubau fast jedes Jahr im Rahmen der Finanzplanung diskutiert. Ein Projekt, das man in finanziell klammen Zeiten gut immer wieder um ein Jahr verschieben konnte.
Jetzt wird der Neubau allerdings doch konkreter. Die benachbarte Bahnbrücke in der Rottendorfer Straße steht zur Erneuerung an. „Zur Umleitung der Verkehrsströme muss vor einem Baubeginn an der Rottendorfer Straße die neue Siligmüllerbrücke fertig gestellt sein“, heißt es deshalb in einem Bericht zum Brückenmanagement der städtischen Tiefbauverwaltung zu den Planungen der nächsten fünf Jahre.
Die zeitlichen Pflöcke rammte Tiefbauchef Jörg Roth bei der Vorstellung des Bericht zum Brückenmanagement 2010 im letzten Stadtrat ein. Der Stadtrat weiß allerdings nicht erst jetzt, dass er sich mit dem Thema ernsthafter befassen muss. Eine Bauwerksprüfung der zweiteilig gegliederten Brücke in der Rottendorfer Straße hatte schon 2009 ganz erhebliche Mängel ergeben. Ein weiteres Abwarten und Verschieben der dringend notwendigen Maßnahmen erscheint nach Aussagen der Fachleute „allenfalls nur noch kurzfristig vertretbar“.
Die Bauverwaltung hat die Zeit inzwischen genutzt, verschiedene Szenarien durchzuspielen. Der südliche Teil der zweiteiligen Brücke ist auf 30 Tonne Belastung beschränkt, während der nördlich auf 60 Tonnen ausgerichtet ist. Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass der komplette Neubau der südlichen Brücke die wirtschaftlichste Lösung für die Stadt wäre. Zumal sich dann der Staat an den Kosten beteiligen würde – und auch die Bahn, die an einer Vergrößerung des Durchfahrtsprofils interessiert ist.
Eineinhalb Jahre Bauzeit
Die theoretische Nutzungsdauer einer neuen Brücke wäre doppelt so hoch, wie nach einer Generalinstandsetzung der vorhandenen Substanz, rechnete Roth vor, im Kostenvergleich wäre die neue Brücke „nur“ 300 000 bis 400 000 Euro teurer bei geringeren Wartungskosten in der ersten Zeit. Dabei gehen die Tiefbauer sowohl bei einem Komplettneubau, als auch bei einer Instandsetzung von einer Sperrung der Brücke Rottendorfer Straße für den öffentlichen Straßenverkehr aus. Die reine Bauzeit wird mit eineinhalb Jahren angegeben. Dafür wäre dann der Neubau der Siligmüllerbrücke als Ersatz nötig.
Bislang sind auf Antrag der CSU-Fraktion im Stadtrat im Haushalt 2011 insgesamt 180 000 Euro Planungskosten für die Siligmüllerbrücke eingeplant. Nach dem bisherigen Zeitplan müsste mit dem Bau der Brücke 2014 begonnen werden. Mit der Fertigstellung Mitte 2015 würde dann nahtlos der Bau der Brücke in der Rottendorfer Straße beginnen.
Das Szenario wurde natürlich auch schon mit der Kämmerei durchgespielt. Dabei geht es auch um die Förderfähigkeit. Die Siligmüllerbrücke für sich hat wenig Chancen auf eine staatliche Förderung. Der Neubau der Rottendorfer Straße könnte dann allerdings ein „Steigbügel“ für die Siligmüllerbrücke werden, wenn sie für die Bauzeit eine Entlastungsfunktion übernehmen muss, meint auch Kämmerer Christian Schuchardt.
Auf jeden Fall kann es dann doch bis zur Sperrung der Rottendorfer-Brücke nicht mehr lange dauern. Wird die Brücke eigentlich gebraucht? Nicht wirklich - oder?
Schließen! Auch dann wird nach kurzer Aufregung schnell wieder Normalität einkehren. Das Oegg-Tor könnte sofort mit geschlossen werden. Danach denke ich könnte man sich um die "Sanierung" der Brücken des Mittleren Rings kümmern: Schließen. Wenn man danach noch n paar Sanierungstipps von mir braucht - ich hätte da noch die eine oder andere Idee.