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EICHELSEE
Roswitha Düchs aus Eichelsee zeigt Mode im Wandel der Zeit
Alles muss passen: Lena und Antonia (von links) werden von Roswitha Düchs für die Modenschau eingekleidet.
Foto: Hannelore Grimm | Alles muss passen: Lena und Antonia (von links) werden von Roswitha Düchs für die Modenschau eingekleidet.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 06.05.2018 02:35 Uhr

Lenas Kniestrümpfe rutschen und bei Antonia spitzt der Unterrock hervor. Das geht für Roswitha Düchs gar nicht. Für die Eichelseerin muss alles genau passen und akkurat sitzen. In Sachen Mode und Ausstattung macht sie keine Kompromisse und keine halben Sachen. Derzeit ist die temperamentvolle 66-Jährige dabei, eine Modenschau im Programm der Seniorenwochen des Landkreises Würzburg vorzubereiten.

Unter dem Motto „Kleidung im Wandel der Zeit“ wird die Modenschau am 4. Mai um 14.30 Uhr im Ochsenfurter Haus Franziskus über die Bühne gehen. Neben Lena (6) und Antonia (8) gilt es für Roswitha Düchs für weitere 22 kleine und große Models im Alter von zwei bis etwa 60 Jahren passende Kleidungsstücke zusammenzustellen und für die jeweiligen Trägerinnen und Träger griffbereit zu verpacken.

Während sie gekonnt Antonia eine Schleife ins Haar bindet, beschreibt sie wie die Modenschau ablaufen wird: Angefangen von einem eleganten Original-Kleid aus dem Jahre 1900 sowie einem feinen zweiteiligen Ensemble mit Po-Polster geben die Bademoden ebenso einen Einblick in die Mode von Anno Dazumal wie die Kleider aus der Zeit des Charlestons und der Hippies. Neben der Mode der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit den typischen Popeline-Jacken und Mäntel zählen auch Ballkleider und eine alte Ochsenfurter Gautracht zu der bunten Präsentation.

Die Veränderung bei der Kleidung von Schulkindern wird ebenso gegenwärtig wie eine Auswahl von früherer Trachten- und Dirndlmoden. Die passenden schmückenden Zubehörteile zu den jeweiligen Kleidungsstilen wie Hüte und Taschen sind ebenso Originale wie das kleine und große Schuhwerk.

Dass das Thema Kleider ihre Welt ist, das glaubt man Roswitha Düchs gerne. Und in ihrem Haus nicht zu übersehen ist, dass zu dieser ihrer Welt auch die Sammelleidenschaft gehört. Ihr schier unerschöpflicher Fundus, den sie in den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen hat, füllt unzählige Schachteln und Kisten, die in mehreren Schränken untergebracht sind.

Seit sie 1984 eine Trachtenpuppe angefertigt hat, gehört die Liebe von Roswitha Düchs der alten Ochsenfurter Gautracht. Der Erhalt, und das Wissen um die einstmals bei der ländlichen Bevölkerung geschätzte Kleidung, hat sich die Eichelseerin quasi zur Lebensaufgabe gemacht.

Nachdem sie erstmals 1992 bei einer Festlichkeit in Vellberg bei Schwäbisch-Hall mit fünf Teilnehmern die Tracht vorgeführt und die positive Resonanz der Zuschauer erlebt hat, war die Gründung der Eichelseer Trachtengruppe nicht mehr auszuhalten. Heute ist Roswitha Düchs, die alles rund um die Tracht zusammengesammelt oder auch geschenkt bekommen hat, so gut bestückt, dass sie ungefähr 60 kleine und große Trachtenträger beiderlei Geschlechts mit der Tracht originalgetreu ausstatten kann.

Die Begeisterung für den Erhalt der Gautracht mit der die Eichelseer bei unzähligen Veranstaltungen wie auch in München beim Oktoberfestumzug für Aufsehen sorgten, teilt auch Luise Stiegler. Für die Eichelseerin die seit etwa 25 Jahren zu der Gruppe gehört, ist es wie sie sagt die Liebe zu der Tracht „fast wie ein ansteckender Virus.“

Zu sehen gibt es die Eichelseer Trachtengruppe in ihrer ganzen Pracht auch bei der Würzburger Landesgartenschau. Die Vorstellungen sind am 16. Mai um 15 Uhr und um 16 Uhr am Pavillon Stadt Land. Davor wird um 12 Uhr Maria Mark die Haare einer Teilnehmerin zu der typischen Frisur „zöpfeln“. Am 25. Mai gibt es die Eichelseer Gruppe um 13 Uhr und um 14.30 Uhr zu sehen.

Am Tag der Trachten, der bei der Landesgartenschau am 2. September stattfindet, ist die Eichelseer Gruppe ebenfalls bei den Vorstellungen um 13 Uhr und um 14.30 Uhr dabei. Bei allen Präsentationen wird die Trachtengruppe von einer kleinen Kapelle unter der Leitung von Kurt Müller (Sonderhofen) mit fränkischen Weisen begleitet.

 
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