
Nicht nur mit den Hindernissen und dem eigenen inneren Schweinehund hatten die rund 1700 Teilnehmer beim 5. "Rock the Race" am Sonntag zu kämpfen: Bei Temperaturen knapp über 30 Grad im Schatten machte einigen auch die Hitze ganz schön zu schaffen.
Kathrin Wagner aus Rothenburg ob der Tauber kam als schnellste Frau über die kürzere Strecke von sieben Kilometern mit 20 Hindernissen zurück ins Ziel auf dem Viehmarkt-Parkplatz: Sie war zum vierten Mal beim Cross-Hindernislauf auf den Mainwiesen dabei - dieses Mal waren nur zwei Männer schneller als sie: "Ich versuche, jedes Jahr besser zu sein als im Jahr davor. Die Hitze war heute für mich das schwierigste", sagte Wagner.
Rund 300 Kinder waren am Start
Los ging es am Vormittag mit dem Lauf der Kinder. Viele der rund 300 Kids hatten danach noch lange nicht genug und kletterten vor dem Start der Erwachsenen immer wieder über die Hindernisse im Zielbereich - darunter eine steile Wasserrutsche kurz vor dem Zieleinlauf.
Auch auf der Strecke sparten die Veranstalter nicht mit kühlem Nass: Neben einem Wasser-Schlamm-Bereich zum Durchkrabbeln und der traditionellen Schwimmeinlage im Übungshafen der Berufsfeuerwehr gab es weitere Wasser-Hindernisse und auch sechs Duschen auf der Strecke. "Die Teilnehmer immer wieder gut herunter gekühlt", sagte Einsatzleiter Lorenz Böck vom Malteser-Hilfsdienst knapp zwei Stunden nach dem Start: "Wir haben wegen der Hitze einige Behandlungen mehr als in den letzten Jahren, aber bisher keine größeren Geschichten."
Längere Schlangen an einzelnen Hindernissen
Um Wartezeiten an den Hindernissen zu vermeiden, schickten die Veranstalter die Läuferinnen und Läufer um kurz nach 12 Uhr in insgesamt sechs Blöcken im Abstand von drei Minuten auf die Strecke - selbst dadurch konnten sie längere Schlangen an einzelnen Hindernissen aber erneut nicht verhindern. "Wenn man auf Zeit laufen möchte, ist das Mist", sagte hinterher die 30-jährige Mandy, die schon mehrmals und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal beim "Rock The Race" am Start war: "Laufen mit Hindernissen macht einfach mehr Spaß. Toll ist vor allem das Miteinander. Es ist keine Ellenbogengesellschaft, man hilft sich gegenseitig."

"Ganz verhindern lassen sich die Staus an den Hindernissen leider nicht", sagte Rennleiter Jürgen Schweighöfer. Er und sein Team waren mit einer insgesamt gelungenen Veranstaltung und der erneut gestiegenen Teilnehmerzahl sehr zufrieden, auch im kommenden Jahr ist der erste August-Sonntag fest für das nächste "Rock the Race" fest gebucht.
Versehentlich in 18-Kilometer-Gruppe gestartet
Keine Probleme mit Hindernis-Wartezeiten hatte übrigens der Sieger über die sieben Kilometer: Der Würzburger Andreas Brust, der am Vortag den Triathlon in Kitzingen bestritten hatte, startete versehentlich in der ersten Gruppe der 18-Kilometer-Läufer und wurde daher an keinem Hindernis aufgehalten - nach rund 41 Minuten war er bereits im Ziel, eine knappe Viertelstunde vor der Konkurrenz.
Den Sieg über die 18 Kilometer mit 40 Hindernissen und gut 300 Höhenmetern bis in die Weinberge an der Festung holte sich mit Charles Franzke einer der besten deutschen Hindernisläufer - Spitzname "Pferdelunge". Schnellste Frau auf der anspruchsvollen Langstrecke wurde Sophie Holler.