Trompeten und Posaunen erklingen festlich, als im Rittersaal des Schlosses Grumbach am Samstag drei wackere Ritter der Landkreis-SPD für ihren heldenhaften Einsatz für das Gemeinwohl geehrt werden. Kärrnerarbeit für die Partei haben Eva Maria Linsenbreder, Heinz Koch und Peter Wesselowsky genug geleistet. Heute gelten die drei eingefleischten Kommunalpolitiker als überzeugte Streiter für sozialdemokratische Werte im Landkreis Würzburg und darüber hinaus. SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen würdigte ihre Verdienste mit der Helmut-Rothemund-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Bayern-SPD.
In die SPD eingetreten ist Eva Maria Linsenbreder aus Überzeugung. Hier fand sie ihre soziale Lebenseinstellung wieder. Freilich war da auch das Elternhaus, das sie prägte. Schon ihr Großvater war SPD-Bürgermeister in Kleinrinderfeld. Linsenbreder tat es ihm gleich. Bereits ein Jahr nach ihrem Eintritt in die SPD wurde sie 1991 Bürgermeisterin in ihrer Heimatgemeinde. Seit 1996 gehört sie dem Kreistag an, kandidierte 2008 für das Amt des Landrats im Landkreis Würzburg und erreichte mit 40 Prozent „mehr als einen deutlichen Achtungserfolg“, so Generalsekretärin Kohnen.
Unterfrankenweit kümmert sich Linsenbreder mittlerweile als stellvertretende Bezirkstagspräsidentin um sozial Benachteiligte. „Sie ist als Mutter Courage in der ganzen Region bekannt“, lobte Kohnen.
„Sie nimmt die Sorgen und Nöte der Bürger ernst“, ergänzt Volkmar Halbleib, Vorsitzender der Landkreis-SPD. An Linsenbreder schätze er, dass sie dafür sorgt, dass die großen sozialdemokratischen Grundsätze auch unten ankommen. Sie kenne die Sorge und Nöte der Bürger, sie nehme sie ernst und kümmere sich, so Halbleib. „Sie ist eine unverwechselbare Marke in der Region, eine wunderbare Frau“, so Halbleib. Die SPD hat Eva Maria Linsenbreder als Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Würzburg nominiert.
Die Gewerkschaftsjugend, der Vater und Willy Brandt waren es, die Heinz Koch von der Sozialdemokratie überzeugt haben. Von ihnen geprägt trat er 1971 in die SPD ein. Koch hat richtige Basisarbeit geleistet, Plakatständer aus dem Lager geholt und zu den Ortsvereinen gebracht, Brötchen für die Wahlkämpfer beschafft, immer angepackt, wenn die Partei ihn gebraucht hat. Sein Mentor Herbert Franz, ehemaliger Landtagsabgeordnete, kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. „Er war sich dafür nicht zu schade und so ist er auch bis heute geblieben“, lobt Franz.
Heinz Koch war 24 Jahre lang Bürgermeister in Eibelstadt. „Er hat dafür gesorgt, dass Eibelstadt heute eine starke Infrastruktur und zahlreiche Arbeitsplätze hat“, würdigt Kohnen Kochs Verdienste. Heute werde Koch auch über Landkreis- und Parteigrenzen hinaus als ein renommierter Kommunalpolitiker angesehen, der im Kreistag das Wohl der Gemeinden stets im Blick habe.
„Pragmatisch, eloquent, tatenkräftig, ehrlich, ritterlich“, so beschreibt Walter Kolbow seinen Freund Peter Wesselowsky. Reiht man die Anfangsbuchstaben dieser Adjektive aneinander, so ergeben sie das Wort Peter. Auch für die Abkürzung des Nachnamens, Wesselowsky wird von Parteifreunden kurz „Wesse“ genannt, hat Kolbow eine Lösung: „Willensstark, ehrlich, sozial, solide, einzigartig.“ Mehr brauche es nicht, um den Ochsenfurter zu beschreiben. Wesselowsky ist in die SPD eingetreten, um die Schwächeren zu stärken. Seine kommunalpolitische Karriere beginnt und endet in Ochsenfurt. Zunächst als Ortsvereinsvorsitzender, dann als Stadtrat und schließlich als Bürgermeister (1984 bis 2008).
Wesselowsky gehörte auch viele Jahrzehnte dem Vorstand der Landkreis-SPD an. „Er hat einen riesigen Schatz an Erfahrungen, auf den wir niemals verzichten wollen“, so die Generalsekretärin.
Bleibt nur noch eine Frage an die Drei: Wie groß ist ihre Leidensfähigkeit in einer Partei, die zuletzt vor 60 Jahren mit Wilhelm Hoegner den Ministerpräsidenten in Bayern stellte und in aktuellen Umfragen gerade bei 14 Prozent gesehen wird? Heinz Koch lacht. „Aus den Wahlergebnissen im Ochsenfurter Gau bin ich es gewohnt, dass wir keine grandiosen Erfolge erzielen“, sagt er. „Da leidet man schon drunter.“ Doch die SPD sei keineswegs überflüssig. Im Gegenteil, sie werde heute mehr denn je gebraucht. „Die Freundschaft und die Solidarität der Genossen sind mehr wert als 14 Prozent“, sagt Wesselowsky. „Ich leide nicht, weil ich von der Partei überzeugt bin“, sagt Linsenbreder.