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WÜRZBURG
Risikoforscher auf der heißen Landesgartenschau
So ist's erträglich: Das Wasserbecken ist an heißen Tagen auf der Landesgartenschau nicht der schlechteste Ort zum Spielen.
Foto: Thomas Obermeier | So ist's erträglich: Das Wasserbecken ist an heißen Tagen auf der Landesgartenschau nicht der schlechteste Ort zum Spielen.
Bearbeitet von Alice Natter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:11 Uhr

35 Grad Celsius im Schatten, das Thermometer in der Sonne am Anschlag bei 50 Grad – ja, in den vergangenen Wochen war es am Würzburger Hubland, auf dem Gelände der Landesgartenschau, heiß. Idealer Ort für eine Gruppe von Naturrisiken-Forscher der Universität Potsdam, die seit Juli an jedem Wochenende Untersuchungen zur Hitzebelastung durchführt.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Besucherströme

Die Wissenschaftler messen über den Tag verteilt an unterschiedlichen Stationen auf dem Gelände die Temperatur, Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit und beobachten und zählen die Besucher. Sie beschäftigen sich damit, ob und wie sich Veranstalter von Großveranstaltungen auf die immer höheren Temperaturen vorbereiten müssen. Das Stichwort: Abkühlungsangebote. Zusätzlich befragen sie die – deutlich weniger gewordenen – Besucher, welche Rolle das aktuelle Wetter spielte und wie belastend es für sie auf der Landesgartenschau war.

Ein erster Blick in die erhobenen Daten zeige, dass ein Großteil der Besucher sich der Gefahr von Hitzebelastung auf die Gesundheit bewusst ist und sich daher an heißen Tagen selbst anpasst, berichten die Verantwortlichen der Landesgartenschau. An diesem Wochenende sind die Potsdamer Forscher zum letzten Mal auf dem Gelände unterwegs – dann folgt die ausführliche Auswertung der erhobenen Daten und Befragungen. Ziel ist es, das Verhalten von Besuchern einer Großveranstaltung bei unterschiedlichen Wetterlagen, insbesondere bei starker Hitzebelastung, nachzuzeichnen. Aus den Ergebnissen wollen die Wissenschaftler Empfehlungen, auch für die Allgemeinbevölkerung, ableitet.

An manchen Tagen weniger als 1000 Besucher

Für die Betreiber der Landesgartenschau bedeutet die Hitze inzwischen „erhebliche Einbußen“ bei den Besucherzahlen – ausgerechnet in den Ferien. „Sie sind an manchen Tagen unter die 1000 Besucher Marke abgefallen“, sagt Geschäftsführerin Claudia Knoll. „Im Schnitt wurde mit circa 4000 Besuchern am Tag gerechnet.“ Viele hätten wegen der extremen Hitze „ihren Landesgartenschaubesuch ausfallen lassen oder zumindest verschoben“.

Zu heiß für das Personal der Gastronomie

Auch zwei Gastronomiestandorte mussten laut Pressemitteilung der LGS zwischenzeitlich geschlossen werden, „da es für das Personal zu heiß geworden ist“. Das Gelände selbst hätten die Gärtner aber „perfekt im Griff, alles steht in voller Blüte“, sagt Knoll. „Wir haben richtig und frühzeitig auf die Trockenperiode reagiert und rechtzeitig mit dem zusätzlichen Bewässern von Blumen, Bäumen, Rasen- und Wiesenflächen begonnen.“

Um den Sonnenstrahlen auf dem Gelände ein wenig zu entkommen, empfiehlt die Landesgartenschau den Besuchern eine Auszeit unter altem Baumbestand entlang des Aktivbands Eschenallee oder im Alten Park und einen Besuch der Ausstellungen in den Gebäuden. Ab sofort sei auch das Gründerzentrum am Hublandplatz täglich von 12 bis 16 Uhr geöffnet.

Bitte Schatten! Bei den extremen Temperaturen suchen die Landesgartenschaubesucher alle etwas kühlere Orte auf dem Gelände.
Foto: Silvia Gralla | Bitte Schatten! Bei den extremen Temperaturen suchen die Landesgartenschaubesucher alle etwas kühlere Orte auf dem Gelände.
Es ist heiß, wo ist der Schatten? Die Plätze unter den Schirmen der LGS sind belegt.
Foto: Silvia Gralla | Es ist heiß, wo ist der Schatten? Die Plätze unter den Schirmen der LGS sind belegt.
 
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