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Würzburg
Ringvorlesung: Wetter und Klima, Kultur und Geschichte
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 13.10.2023 03:15 Uhr

Das Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ der Universität Würzburg veranstaltet im Wintersemester 2023/24 eine öffentliche Ringvorlesung, die sich mit den historischen Auswirkungen von Wetter- und Klimaereignissen befasst. Die elf Vorlesungen finden jeweils dienstags um 19.30 Uhr im Toscanasaal der Würzburger Residenz statt (Südflügel, Residenzplatz 2). Die erste gibt es am 17. Oktober, die letzte am 30. Januar. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei, eine Online-Teilnahme über das Videokonferenzprogramm Zoom ist möglich, berichtet die Universität in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.

Heiße Sommer, fehlende Niederschläge, brennende Wälder, Wirbelstürme, steigende Meeresspiegel – diese und ähnliche Phänomene machen deutlich, dass der Klimawandel auch in unseren Breiten eine der grundlegendsten Herausforderungen im 21. Jahrhundert ist. Allerdings ist die enge Verflechtung von Wetter, Klima, Kultur und Geschichte nicht neu. Auch in vergangenen Jahrhunderten hatten Stürme, Vulkanausbrüche oder Klimaveränderungen wie die sogenannte Kleine Eiszeit erhebliche Auswirkungen auf Gesellschaft, Kultur und Politik.

Das Klima ist daher als Forschungsfeld längst auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften angekommen. Die Ringvorlesung soll einen Beitrag dazu leisten, Wetter und Klima als kulturelle, historische und soziale Phänomene zu verstehen. Gleichzeitig stellt sie die Frage, inwiefern der exemplarische Blick in die Kulturgeschichte des Klimas Modelle für die Bewältigung gegenwärtiger und künftiger Krisen vermitteln kann.

Das Programm

17. Oktober: Die Folgen extremer Witterung auf Landnutzung und Gesellschaft – zur Resilienz von Gesellschaften während Mittelalter und Früher Neuzeit, Hans-Rudolf Bork (Kiel);
24. Oktober: "Die Flüsse Ägyptens sind ausgetrocknet" – neue Forschungen zum Einfluss von Klimaveränderungen auf die Gesellschaft Altägyptens im 3. Jahrtausend vor Christus, Eva Lange-Athinodorou (Würzburg);
7. November: Rom ging nicht am Klima zugrunde (und am Wetter auch nicht), Rene Pfeilschifter (Würzburg);
14. November: Des einen Freud, des anderen Leid – die "Kleine Eiszeit" in der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts, Uta Neidhardt (Dresden);
21. November: Kolonialität und Klimawandel – Kontroversen zum Ursprung der Kleinen Eiszeit, Gesa Mackenthun (Rostock);
28. November: "Zöglinge der Luft" – Klimatheorie um 1800 und ihr Ende, Eva Horn (Wien);
5. Dezember: Shakespeares Stürme, Kirsten Sandrock (Würzburg);
19. Dezember: "Medieval futures" in Science-Fiction-Romanen, -Serien und -Filmen, Christian Buhr (Würzburg);
9. Januar: Nordafrika, Ägypten und die Levante – Gesellschaft, Geschichte und Klima in der Darstellung von Ibn Khaldun im 14. Jahrhundert, Stefan Leder (Halle);
23. Januar: Klimaschutz und internationale Menschenrechte, Stefanie Schmahl (Würzburg);
30. Januar: Der Klimawandel in Unterfranken – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, Heiko Paeth (Würzburg).

Informationen zum Online-Zugang im Internet unter www.graduateschools.uni-wuerzburg.de/humanities/veranstaltungen/sonderveranstaltungen/ringvorlesungen/

 
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