Die Stimmung muss schon außerordentlich gut sein, wenn der sonst so gemütliche Franke die Bierbank verlässt und sich entschließt, das Tanzbein zu schwingen. Vergangenes Wochenende fand zu Ehren der „Grünen Lunge“ Würzburgs zum 22. Mal das Ringparkfest statt. Das vom Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtmarketing der Stadt ausgerichtete Fest bot ein vielfältiges Programm an Musik, Kinderattraktionen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Wer zwischen Freitagabend und Sonntagnacht den Ringpark betrat, wurde von Gelächter, guter Musik und dem Geruch von Bratwurst und Waffeln begrüßt. Im Programm des Festes war für jedermann etwas dabei. Hüpfburg, Kletterwand und Schminkstand ließen die jungen Herzen höher schlagen und machten Klein Nizza zum wahren Kinderparadies.
Infos zu Landschaftsgestaltung und Nachhaltigkeit
Aber auch die Erwachsenen konnten sich über ein breites Angebot freuen. Diverse Infostände, beispielsweise vom Gartenamt Würzburg oder vom Energie- und Klimazentrum Würzburg, informierten den Besucher rund um das Thema Landschaftsgestaltung und Nachhaltigkeit in der Mainfrankenmetropole. Währenddessen sorgten die Bands auf der Bühne mit abwechslungsreicher Musik für eine ausgelassene Stimmung.
Mit musikalischer Größe beeindruckte unter anderem die Würzburger Band Chapter Five, die mit ihrer gelungenen Mischung aus ruhigem Folk und melodischem Indiepop schon den „Preis für Junge Kultur“ der Stadt Würzburg gewonnen hat. Wer es eher rockig mag, konnte sich abends zum Rhythmus der guten alten Rock?n?Roll Klassiker austoben.
Ein Magnet für wissbegierige Besucher
Vor allem die Führungen in und rund um den Ringpark waren ein Magnet für wissbegierige Besucher. Stadtrat Willi Dürrnagel teilte auf seinen Spaziergängen sein umfangreiches Wissen über das historische Würzburg und seine grüne Oase. Dass beispielsweise der Park genau dort entstand, wo früher hohe Stadtmauern und tiefe Gräben die Grenzen des alten Würzburgs definierten, war sicherlich nicht allen Besuchern bekannt. Auch dass der für den Ringpark verantwortliche Landschaftsgärtner Jens Person Lindahl anfänglich viel Kritik für sein Projekt einstecken musste und deshalb schlussendlich sogar Suizid beging, zeugt von den schwierigen Anfängen des heute so wertgeschätzten Ringparks.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass der Ringpark essenziell für die Lebensqualität in unserer Stadt ist“, erinnerte Dürrnagel seine Gäste. Der Park gleiche Temperaturspitzen aus, speichere Feuchtigkeit und trage so zu einem angenehmen Klima in der Stadt bei. Dieser Meinung war man auch auf den alternativen Baumführungen im Park. Statt aber lediglich wissenschaftliche Fakten darzulegen, untermalten die Veranstalter der Baumführungen ihre Wanderung mit der passenden Lyrik zu den jeweiligen Gewächsen.
Sehr zufrieden mit dem Ringparkfest
Auch von offizieller Seite war die Stimmung heiter. „Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Ringparkfest“ meinte Christoph Wehnert vom Fachbereich der Stadt. Er schätzte die Besucherzahlen auf 7000 bis 10 000, wobei eine genaue Zahl aufgrund des freien Zugangs zu dem Areal schwer kalkulierbar sei.
„Am Freitagabend war außergewöhnlich viel los“ stellte Wehnert fest und vermutete, dass das Bryan Adams Konzert zusätzliche Besucher in die Stadt gelockt haben könnte. Selbst durch kurze Regenschauer am Samstag ließen sich die Würzburger nicht von einem Abstecher auf das Ringparkfest abhalten. „Ich und scheinbar auch die Besucher genießen vor allem die entspannte Atmosphäre bei diesem Fest“ zog Wehnert Bilanz. „Hier steht das familiäre, gesellige Beisammensein im Vordergrund“.