Zum Wiederholten mal hat Udo Spitznagel auf seiner Weide am Geisberg in Greußenheim Grüngutabfälle gefunden. Nun könnte man sagen, nun ja, pflanzliche Abfälle sind immer noch besser als wild entsorgter Müll, doch für Spitznagels Zebu-Rinder ist das wild entsorgte Grüngut lebensgefährlich.
Als Spitznagel vor acht Wochen ein zwei Jahre altes Zebu-Rind tot auf der Weide gefunden hat, konnte er noch keinen Zusammenhang mit den Ablagerungen erkennen. Da er aber seit dem Fund des verendeten Tieres mehrmals Grüngutabfälle auf seiner Weide gefunden hat, nimmt der anfängliche Verdacht Gestalt an, das Tier könnte sich durch den Verzehr des Abfalles vergiftet haben.
Als er in dieser Woche wieder Grünabfälle auf seiner Weide vorfand, traut er seinen Augen nicht. Buchs, Narzissen, Eibe und verschiedene andere Gartenabfälle wurden erneut über den elektrisch geladenen Zaun geworfen. Für die Rinder das reinste Gift. Alle Pflanzenteile des Buschbaumes sind giftig, schon 750 Gramm Blätter können für Tiere tödlich sein. Seine Botschaft: „Gartenabfälle haben auf einer Weide nichts zu suchen. Fremde Tiere sollte man prinzipiell nicht füttern.“
Der Bauernverband weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Pflanzen aus dem Ziergarten für Menschen und Tiere giftig sind. Der Verband empfiehlt dringend, Grüngut nicht in der Nähe von Wiesen und Weiden zu lagern und schon gar nicht, dieses Material auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen zu deponieren – auch nicht kurzzeitig.
„Es ist traurig“, so Spitznagel, wie unbedacht Menschen ihren Abfall in der Natur entsorgen und dabei andere Lebewesen gefährden“. Als zertifiziertes Mitglied der „Bioland – Verband für organisch-biologischen Landbau“ mit Sitz in Mainz, lebt er seinen Traum, Zwerg-Zebu-Rinder zu züchten und mit seiner Weidenhaltung gesundes Fleisch zu erzeugen.
Die Weidebesitzer können sich nicht schützen, appellieren aber an die Spaziergänger entsprechende Beobachtungen zu melden.