Der Rimparer Marktplatz ist als solcher kaum noch zu erkennen. Ehemals das geschäftige Zentrum des Orts ist es heute ein Verkehrsknotenpunkt. Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für einen Einbahnring möchte die Marktgemeinde den Verkehr in geordnete Bahn lenken und dem Ortszentrum wieder einen Teil seiner früheren Lebensqualität zurückgeben. Der Bebauungsplan soll möglichst bald in die öffentliche Auslegung gehen. Die beteiligten Behörden, aber auch die Bürger können dann eine Stellungnahme abgeben. Doch schon jetzt gibt es Bedenken der Rimparer Senioren.
Verkehrsinfarkt und hohe Unfallzahlen
Aktuelle Zahlen zeigen, dass am Marktplatz im Durchschnitt 13 600 Fahrzeuge am Tag unterwegs sind. Für den Verkehrsplaner Matthias Kirchner, dessen Büro den Bebauungsplan für das 1,6 Hektar große Gebiet formell aufstellt, sind dies "erschreckende" Zahlen, die selbst Bundesstraßen kaum erreichen: "Die Leistungsfähigkeit ist in den Spitzenstunden überschritten." Dies schlägt sich in hohen Unfallzahlen nieder: Zuletzt verzeichnete die Polizei in einem Jahr 110 Unfälle, meist Auffahrunfälle und Rempler. Achtmal waren jedoch auch Personen betroffen. Das Verkehrsaufkommen dürfte sich zwar mit dem Bau der Westumgehung zwar deutlich verringern. Dass Ruhe einkehren wird, ist dennoch nicht zu erwarten.
Der Bebauungsplan dient der Neuordnung des Quartiers. Das heutige Ortsbild und die geschlossene Bauweise sollen jedoch gewahrt bleiben. Vorgeschrieben sind daher die Ausrichtung des Dachfirsts sowie die Baulinien zur Straßenseite und Raumkanten. Dort wo keine Gebäude entstehen, sollen sie zumindest durch Natursteinmauern markiert bleiben. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Gartenbaubetriebe, Tankstellen und "Vergnügungsstätten jeglicher Art". Der Bebauungsplan kommt ohne eine Umweltprüfung aus. Auch sind keine Ausgleichsflächen nötig. Der Artenschutz muss dagegen berücksichtigt werden. Es ist denkbar, dass eines der historischen Gebäude einer seltenen Tierart als Unterschlupf dient.
Wie könnte ein barrierefreier Zugang in die Mitte des Einbahnrings aussehen?
Völlig offen ist, wie die Gemeinde mit der Kritik des Seniorenrats umgeht. Bereits in der Bürgerversammlung hatte ein Vertreter der Senioren darauf hingewiesen, dass es für ältere und gehbehinderte Menschen nach den aktuellen Planungen kaum möglich ist, die Insel des Einbahnrings sicher und damit barrierefrei zu erreichen. Die Ampel am Alten Rathaus entfällt nach heutigem Stand der Planungen ersatzlos. Zebrastreifen und Ampeln sind nach geltendem Verkehrsrecht in einem Kreisverkehr nicht erlaubt und auf einer Kreis- oder Staatsstraße an strenge Kriterien gebunden.
Möglich wäre, mit einem farblich abgesetzten Straßenbelag einen Übergang zu kennzeichnen. Verkehrsplaner Matthias Kirchner hält dies jedoch für problematisch. Damit werde dem Fußgänger eine falsche Sicherheit vorgespielt. Bei einem Unfall könnte die Gemeinde unter Umständen in Haftung genommen werden. Auch die zulässige Geschwindigkeit noch unter die vorgesehenen 30 Kilometer zu drosseln, wie es Wolfram Bieber von der IGU-RL vorschlug, dürfte nicht umsetzbar sein. Auf Kreis- und Staatsstraßen ist dies rechtlich nicht vorgesehen. In Werneck oder Randersacker ist dies nur deswegen gelungen, weil hier die Durchgangsstraßen zu Gemeindestraßen herabgestuft wurden.
Die Anwohner der Maidbronnerstrasse und der Günterslebener Strasse hätten auch gerne ein Parkverbot oder eingeschränktes Halteverbot , aber die Polizei und der Landkreis lehnen das seit Jahre mit fadenscheinigen begründungen ab.
Wir hätten gerne auch weniger Verkehr, wenn aber Bürgerinitativen oder Gruppierungen im landkreis die gemeinde mit der Finanzierung der geplanten Umgehungsstrasse erst einmal alleine lassen oder gar torpedieren, muss diese mit den ihnen gegebenen Mittel versuchen das beste zu erreichen.
Ich fordere jeden auf der umsetzbare , keine utopischen Ideen hat dieses problem zu lösen sich der Gemeinde, oder dem gemeinderat anzuvertrauen!.
Aber wer einfach nur über alles zu maulen hat , egal ob etwas gemacht wird oder so bleibt wie es ist macht es sich verdammt einfach.
Ich empfehle sich einfach unabhängig zu informieren, die Gemeinderäte und Verwaltung stehen sicher gerne zu Verfügung, oder noch besser Informationsveranstaltungen besuchen wo solche Themen erklärt werden und man auch sinnvolle Fragen stellen kann.
Auch gibt es vor jeder Gemeinderatssitzung eine Bürgerfragestunde, die nicht nur daraus bestehen sollte wo Katzen ihre Notdurft verrichten, oder wer sein Auto falsch parkt.
Einfach einmal gezielte Fragen zu ernsthaften Themen stellen, das würde dem Verständnis für solche Entscheidungen guttun.
Beispiel gefällig? Auto aus dem Hof ausparken zur Austraße ist lebensgefährlich, die Oma mit Rollator und die Kinder können aber problemlos über die Straße rennen zur Sparkasse. Kosten? Keine Ahnung was das kosten soll, darf und wird.