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RIMPAR
Rhönradabteilung des ASV Rimpar feierte 60. Geburtstag
Von unserem Mitarbeiter Christian Ammon
 |  aktualisiert: 02.12.2016 03:45 Uhr

Die Geschichte des Rhönrads lässt sich ohne den ASV Rimpar nicht schreiben. Bereits kurz nach der Entwicklung dieses aus zwei Stahlrohrreifen, die durch sechs Sprossen verbunden werden, bestehenden Sportgeräts wurde es dort heimisch. Grätsche oder Handstand gehören ebenso zu den Übungen wie der Ausstieg aus dem zwischen 1,30 und 2,45 Meter großen Rad mit Salto oder Schraube. Kostproben gab es bei der große Gala zum 60sten Jubiläum der Rhönradabteilung des ASV. Gut 500 begeisterte Zuschauer applaudierten in der Rimparer Dreifachsporthalle den jungen Turnern bei ihren Kunststücken.

Gegründet wurde die Abteilung am 1. April 1956 von Rudi Beck, der als Leiter und Trainer zu den Pionieren dieser Sportart gehört und den ASV in den 1960er und 70er Jahren zu einem der führenden Vereine in dieser Sportart in Deutschland machte. Nach Rimpar gekommen ist das Rhönrad jedoch schon früher: Bereits in den Anfangsjahren des Rhönradsports diente es hier als Turngerät. Der in Schönau bei Bad Neustadt lebende Metallbauer Otto Feick, der das Rhönrad in den 1920er Jahren entwickelt hat, lebte kurze Zeit in Würzburg. Nachdem er 1927 in der Turngemeinde in Würzburg eine erste Sportgruppe zusammengestellt hatte, dauerte es nicht lang, bis der Funke der Begeisterung nach Rimpar übergesprungen war.

Jede Menge Titel

Mit 22 Deutschen Einzelmeisterschaften und vier Deutschen Mannschaftsmeisterschaften ist die etwa 160 Mitglieder große Abteilung des ASV bis heute eine der erfolgreichsten Mannschaften in dieser Sportart: 2009 wurde Markus Büttner Jugendweltmeister, Niklas Reuther ist aktueller Turner in der Nationalmannschaft. Zuletzt wurde der ASV Bayerischer Mannschaftsmeister.

Der sportliche Höhenflug in den 1970er Jahren ist verbunden mit Sportlern wie Alois Weckesser, Erich und Rudi Göbet, die mit mehreren deutschen Einzelmeisterschaften den Sport auf nationaler und internationaler Eben entscheidend geprägt haben. Rudi Beck sorgte bis in die 1990er Jahre dafür, dass der Sport auf bayerischer und nationaler Ebene für die Weiterentwicklung dieser Sportart. 1995 erhielt er dafür das Bundesverdienstkreuz.

Kunststoffbeschichtung

Ein wichtiger Schritt für das Wiederaufblühen dieser nach dem Krieg darnieder liegenden Sportart war, dass um 1970 die ehemals nackten Eisenräder mit Kunststoff beschichtet wurden: Statik und Kraft verloren an Bedeutung, Akrobatik, Kreativität und Ästhetik wurden wichtiger. Auch gab es zunehmend moderne Sporthallen mit gummiertem Boden. Das Rhönradturnen hat sich damit von einer von Männern dominierten Sportart zu einer, in der die Frauen den Ton angeben, entwickelt. Auch der Nachfolger von Rudi Beck als Abteilungsleiter, Günter Fischer, bekleidet bis heute eine Spitzenposition in dem 1995 gegründeten Internationalen Rhönradturnverband. Mit seinem mit Spikes bestückten Rhönrad war er zeitweise als Showstar in Europa und Mexiko auf Tour.

Die bedeutende Rolle für die Geschichte des Rhönrads zeigt, dass der ASV 2011 die 50. Deutsche Meisterschaft ausrichtete.

Mit einer großen Gala feierten die Rhönradler des ASV Rimpar ihr 60-jähriges Bestehen.
Foto: Christian Ammon | Mit einer großen Gala feierten die Rhönradler des ASV Rimpar ihr 60-jähriges Bestehen.
 
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