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Würzburg
Renteneintrittsalter: Länger arbeiten ja, aber wie?
Leser diskutierten online über die Anhebung des Rentenalters. Warum die meisten nicht bis 70 Jahre und darüber hinaus arbeiten wollen.
Nicht alle Menschen sind fit genug, um im Rentenalter noch zu arbeiten. 
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Nicht alle Menschen sind fit genug, um im Rentenalter noch zu arbeiten. 
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:34 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Debatte um eine Anhebung des Renteneintrittsalters neu entfacht. "Mit der steigenden Lebenserwartung muss auch das Renteneintrittsalter ab 2030 weiter steigen", sagte Spahn. Im Internet wurde über dieses Thema viel diskutiert. "Grundsätzlich sagt Herr Spahn nur die Wahrheit, dass bei steigender Lebenserwartung auch das Renteneintrittsalter steigen muss", schreibt ein Leser. Nur wie kann die Anhebung gerecht erfolgen? Der Blick auf die Lebenswirklichkeit der Beschäftigten zeige: Wer in körperlich anstrengenden Berufen arbeitet, kann seiner Tätigkeit meist nicht so lange nachgehen, wie jemand, der nur am Schreibtisch sitzt.

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Dass Beamte nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen, ist bei der Debatte vielen Lesern ein Dorn im Auge. "Pensionen müssten den Renten angepasst werden, dann wäre genug Geld da!", schlägt ein Leser vor. "Dass wir in Deutschland immer noch eine Zweiklassengesellschaft haben, ist für mich ein Skandal und eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die schnellstens abgeschafft werden muss. Es ist nicht einzusehen, dass Beamte nach wie vor einen Sonderstatus haben."

Länger als bis 67 Jahre arbeiten?

Laut einer Online-Umfrage halten eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters über das 67. Lebensjahr hinaus nur acht Prozent (88 Stimmen) der Main-Post-Leser für sinnvoll. Die große Mehrheit ist dagegen: 92 Prozent (908 Stimmen) lehnen eine längere Lebensarbeitszeit ab. Auch eine repräsentative Umfrage im Auftrag der IG Metall zeigt: Knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland glauben nicht, dass sie ihre derzeitige Tätigkeit bis zum Alter von 67 Jahren ausüben können.

Erst vom Jahr 2031 an liegt das reguläre Renteneintrittsalter bei 67 Jahren. Und was die Zeit danach angeht? "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die für eine solche Entscheidung notwendigen Informationen über die Entwicklung von Lebenserwartung und Arbeitsmarkt in der Zeit nach 2030 nicht hinreichend absehbar", sagt Dirk von der Heide, Pressesprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund. Seiner Ansicht nach sollten zunächst die Auswirkungen des schrittweisen Anstiegs der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre analysiert werden. "Wenn man die Menschen länger im Arbeitsleben halten will, dann müssen auch die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden", sagt von der Heide. 

Umfrage
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  • U. S.
    Wer ist denn heute noch alt und ausgelaugt wenn er in Rente geht und froh nicht mehr arbeiten zu müssen? Wie viele Rentner arbeiten nach Renteneintritt weiter oder suchen sich einen 450 Euro Job? Nicht immer ist die niedrige Rente der Grund denn selbst Rentner mit wirklich guten Bezügen arbeiten. Es muss also möglich sein, über das Renteneintrittsalter hinaus noch einem Beruf nachzugehen. Davon abgesehen gibt es in vielen Berufen viel zu wenig Nachwuchs, viele Branchen suchen Hände ringend Mitarbeiter und sind froh, wenn die "Altbewährten" wenigstens in Teilzeit tätig sind. Es ist traurig, dass solche Maßnahmen getroffen werden müssen - da bringen ganz offensichtlich auch die neuen Fachkräfte keine Abhilfe denn trotz grenzenloser Zuwanderung hat sich diesbezüglich nichts geändert.
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  • C. B.
    Der Durchschnittsverdiener zahlt (zusammen mit Arbeitgeber) ca. 600 Euro im Monat in die Rentenkasse. Bei 40 Arbeitsjahren entspricht das ca. 300,000 Euro. Wir reden hier von einem Einzahlungsbetrag, dieser Betrag könnte bei einer anderen „Anlageart“ mit Verzinsung wohl locker um das doppelte steigen. Hier hätte man dann auch mehr von der Rente und müsste nicht am Stück trocknen Brot knabbern. Renteneintrittsalter mit 70 geht gar nicht. Zur jetzigen Zeit schon bekommt doch ein Rentner nicht mehr das zurück was er eingezahlt hat, das ist m. E. Betrug. Ich zahle eine Leistung und erhalte aber nicht alles zurück. Der Staat soll sich mal andere Maßnahmen zur Sicherung der Rente überlegen, Die Franzosen machen es vor, demonstrieren, die Deutschen sagen ja und Amen zu allem. Schande. Es ist interessant zu sehen dass solche Ideen von Beamten kommen die durch fette Besoldungen und Zulagen eh nicht in das Rentensystem einzahlen.
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  • A. H.
    Die Rentenbeiträge waren noch nie eine "Anlagenart", sondern immer eine Umlage. Wenn da was zum Anlegen wäre, müßte der Bund nicht Mrd. aus dem Haushalt zuschießen.
    Was nicht übrig ist, kann ich nicht "anlegen".
    Ehrlicher wäre, sich gesellschaftlich zu einigen, wie hoch die Rente sein müßte und den nicht durch Beiträge gedeckten Anteil aus der Steuer zu finanzieren - im wesentlichen wie bisher. Um das auch zu dokumetieren sollte die Mwst zweckgebunden um ein paar Prozent erhöht werden; dann würden wieder alle beteiligt werden und der, der mehr ausgibt, eben wieder mehr. Wird aber wohl nicht umzusetzen sein, weil dann die Deckungslücke offenkundig wird und auch die zahlen, die nichts bekommen. Und dann plärren die wieder.
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  • P. P.
    Lasst doch mal all die außer Acht, welche nicht in die Rente einbezahlen.
    Mit diesem Thema werden Gräben bedient um von den Ursachen abzulenken.
    Überlegt mal Leute "eigentlich müsste m.E. die Rentenkasse voll sein - nach alle den fetten Jahren seit sie besteht".
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  • L. W.
    @ klecki

    "eigentlich müsste m.E. die Rentenkasse voll sein - nach alle den fetten Jahren seit sie besteht"

    So funktioniert unsere Rentenversicherung nicht: Die aktiven Arbeitnehmer zahlen für die Rentner, da wird nichts auf die Hohe Kante gelegt, von einer relativ kleinen "Liquiditätsreserve" mal abgesehen.

    Wenn also in Zukunft die Zahl der Rentenempfänger stärker steigt als die Zahl der einzahlenden Arbeitnehmer dann muss sich unsere Regierung etwas einfallen lassen. Eine Flexibilisierung des Renteneintrittsalters wäre eine Möglichkeit. Eine weitere Möglichkeit wäre Beamte einzuschließen, jedoch muss man dabei bedenken, dass diese dann auch einen Anspruch auf eine Rente erwerben. Genauso könnten die ganzen speziellen Berufsgruppen zwangsweise eingeschlossen, werden, die sich bisher mit ständischen Pensionskassen (wie Steuerberater oder ähnliche) aus der Solidarität ausschließen.
    Auch auf Roboter könnte evtl eine Rentenabgabe erhoben werden. Das ist alles zu diskutieren.
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  • G. V.
    Auch wenn es häufig den Anschein hat,unsere Volksvertreter sind ja nicht doof. Die wissen ganz genau das kaum ein Arbeitnehmer bis 70 arbeiten kann. Es geht wie immer ums Geld. Höheres Eintrittsalter bedeutet saftige Abschläge für diejenigen welche einfach nicht mehr können oder wollen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    In Österreich sind die Renten fast doppelt so hoch wie hier. Da müssen die alten Leute keine Pfandflaschen sammeln wie in Deutschland. Die Rentner hier dürfen alle 4 Jahre ihr Kreuzchen machen und danach sollen sie den Mund halten. Unsere Regierung hat für Rentner wenig übrig. Es werden zwar die Renten erhöht, aber dann so das wieder viele Steuer darauf zahlen dürfen. Schon der Lohn wurde besteuert, warum die Renten noch einmal. Aber die Politiker bekommen ihren Hals nicht voll.
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  • A. S.
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  • G. P.
    Für alles in unserem Land ist Geld da.
    Bankenrettung, Autoindustrie-Abwrackprämie, EU-Länderrettung, Flüchtlingskrise.
    Um ein vernünftiges Rentensystem zu regeln, komischerweise nicht???
    Wenn jemand 45 Jahre körperlich gearbeitet hat und 60 Jahre alt ist muss es doch genug sein um eine anständige Rente zu bekommen ohne am existenzminimum Leben zu müssen.
    Wie hier schon mehrmals aufgeführt wurde, unsere Nachbarländer machen es uns vor, wie es gehen könnte.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn alle, auch Beamte, Politiker, Unternehmer und Freiberufler in die Rente einzahlen müssten, wäre das ein erster wichtiger und vertrauensbildender Schritt.
    Ehrenamtliche Arbeit (Pflege von Angehörigen bis hin zu Arbeiten im Naturschutz) , vor allem im Alter von 67 + , muss als zusätzliche Komponrnte in die Bemessung der Rente miteinfließen. Berücksichtigt werden müssen aber auch Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung.
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  • R. W.
    Kern aller Überlegungen ist doch "Was sind mir meine alten Menschen im Alter wert? Wenn sie einem was wert sind, dann ist auch Geld für anständige Renten da!
    Jedes Jahr präsentiert den Finanzminister einen "ausgeglichenen Haushalt". Nicht eingeplante, da nicht vorhersehbare Ausgabebrocken wie die Flüchtlingskrise oder die Griechenland-Krise können aber mit Milliarden-Summen trotzdem noch locker geschultert werden ohne dass der "ausgeglichene" Haushalt ins Wanken gerät! Wir werden doch alle veräppelt!!!
    Wo steht denn geschrieben, dass die Renten sich allein durch die Beitragszahlungen tragen müssen???
    Das würde in Österreich oder Holland auch nicht funktionieren, dort ist man aber bereit aus anderen Töpfen entsprechende Summen zuzuschießen, sodass der Durchschnittsrentner ein rund ein Drittel höheres Einkommen hat! Ohne Privatvorsorge und Betriebsrenten, die nur wenige bekommen.
    Es kommt halt immer drauf an, was einem alte Menschen wert sind!!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-hilfe-deutschland-milliarden-gewinn-1.4025519!amp

    Die Griechenland krise hat uns "Ausgaben" im Wert von fast 3 Millarden Gewinn beschwert.

    Dazu kommen quasi Zinsfreie Kredite ect. Von Kosten würde ich da nicht sprechen.
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  • R. S.
    Sollen mal alle Beamte in die Rente einzahlen dann langt die Rente für alle Und wenn jemand körperlich Arbeitet kann nicht bis 70 arbeiten Sorry mir tun jetzt schon alle Knochen weh mit 53
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  • A. H.
    Was für eine Rechnung? Die werden bzw. würden aber nicht nur einzahlen, sondern auch ausbezahlt bekommen (und zwar ihrem Einkommen entsprechend vmtl. mehr, als der Durchschnitt).
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  • R. Ö.
    Das ist wieder mal das typische Stammtischgesulze!
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  • P. K.
    Meine Mitarbeiter und mein Chef sprechen dafür. Die nehmen sogar die Zahl 80 in den Mund und lassen sie gar raus.
    Ich spreche dagegen weil man doch mit 66 ein neues Leben anfangen dürfen sollte so man denn will.
    Klar, die wo erst mit 40 das einzahlen anfangen, die sollen sollen gefälligst im Alter ein soziales Verhalten ausleben. Es braucht halt eine sozialverträgliche Einzahlzeit. Daran führt kein Weg vorbei.
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  • M. B.
    Von der Doppelbesteuerung die laut BHG unzulässig ist und viele Rentner trifft redet wieder einmal keiner ( https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/rentenbesteuerung-100.html ) Das alles ist eine riesen Sauerei! Es sollten nicht nur Beamte sondern Jeder in die Rentenkasse einzahlen müssen! Da sind uns die Österreicher ganz weit voraus.
    https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/auch-selbststaendige-zahlen-ein-besseres-system-warum-es-in-oesterreich-fast-60-prozent-mehr-rente-gibt-als-bei-uns_id_8029888.html
    Aber in Deutschland zählen ja nicht die Arbeitnehmer welchen ihre Steuern einfach abgezogen werden, sondern die welche durch ihre Lobby die Politiker am meisten beeinflussen um keine Steuern und Abgaben zu bezahlen.
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    Die Doppelbesteuerung der Rente ist durch. Da wird’s keine Änderung geben. Dafür werden Erben riesiger Vermögen, die ihren Hintern noch nie bewegt haben, weiter mit einer niedrigen Erbschaftssteuer gepampert.
    Große, ich spreche von großen Vermögen, müssen deutlich stärker besteuert werden.
    Da sprechen wir nicht mehr von peanuts.
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