"Das war eine gute Idee, das alte Erbe zu bewahren." Mit diesen Worten beschrieb der französische Direktor der Stelle "Pflege Kulturerbe Jakobusweg", Nils Brunet, seinen Eindruck von der jetzigen Nutzung des uralten Schutzjudenhauses, das im Rahmen der Dorferneuerung zu einer Pilgerherberge ausgebaut worden ist. Brunet, der aus Frankreich zu der Zusammenkunft der deutschen Jakobusgesellschaften nach Würzburg angereist ist, erkundete in Begleitung von Präsident Joachim Rühl (Würzburg) und Verleger Manfred Zentgraf aus Volkach die Jakobswege Rothenburg- Nürnberg - Heilsbronn mit Beispielen der Infrastruktur am Weg.
Von der Gaukönigshöfer Herberge mit ihrer einfachen, aber sehr praktischen Einrichtung nimmt der französische Besucher die Anregung mit, auch in seinem Heimatland in kleinen Gemeinden entlang des Jakobsweges alte Gebäude als Pilgerunterkünfte nutzbar zu machen.
Renovierung statt Abriss
Laut Altbürgermeister Bernhard Rhein, der der Delegation die Einrichtung erklärte, entschied sich die Gemeinde vor rund 20 Jahren mit ihrem damaligen Bürgermeister Paul Lehrieder, die desolaten kleinen Gebäude, die vom Ende des 18. Jahrhunderts stammen, nicht abzureissen, sondern zu renovieren und als Pilgerherberge zu nutzen. Zur Finanzierung der Kosten von rund 150.000 Euro trugen zu 90 Prozent staatliche Förderungen bei.
Die Herberge, die als einzige ihrer Art in Bayern gilt, bot früher Wohnraum für die Juden, die unter dem Schutz des jeweiligen Landesherren standen.
Für die durchziehenden Jakobspilger, denen sich hier in Gaukönigshofen eine Übernachtungsmöglichkeit bietet, gibt es in dem geschichtsträchtigen Häuschen einen Aufenthaltsraum mit Sitzgelegenheit, einen Sanitärbereich mit Dusche sowie einen separaten Schlafraum mit Matratzenlagern.