Am Donnerstag, 30. Oktober findet vom 9 bis 17 Uhr in der Uni am Wittelsbacherplatz in Raum 02.202 eine Tagung zum Thema „Religion und DDR-Atheismus – (k)ein Widerspruch?“ statt. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „25 Jahre Mauerfall – Glaube und Politik in der DDR“, die der Lehrstuhl für evangelische Theologie II der Uni, die Evangelische Studentengemeinde sowie der Verein „Aufarbeitung der Geschichte der DDR“ ausrichten.
Die Tagung befasst sich mit dem Verhältnis der SED zur evangelischen und katholischen Kirche. Sie geht der Frage nach, wie sich der DDR-Sozialismus mit seinem utopischen Heilsanspruch mit der christlichen Heilsbotschaft vertragen hat. So nähert man sich aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven diesem schwierigen Verhältnis:
Theologie im Unrechtsstaat
Unter anderem wird nach den Folgen der SED-Kirchenpolitik mit Blick auf die unterschiedlichen Generationen und deren Wahrnehmung von Religion gefragt, ebenso nach den Möglichkeiten, in einem Unrechtsstaat Theologie zu betreiben und religiös zu sein. Schließlich geht es um diem Umwandlung christlicher Vorstellungen in totalitäres Gedankengut.
Fünf Referenten sind dabei. Dr. Uta Karstein (TU Dresden) fragt nach den Auswirkungen der SED-Politik auf die Familien. Dr. Michael Bauer (Uni Würzburg) setzt sich mit der Möglichkeit theologischen Wirkens in der DDR auseinandersetzen. Thorsten Müller (Uni Erfurt) hellt die besondere Stellung der katholischen Kirche auf. Die Übertragung religiöser Begriffe und Vorstellungen in säkulares, totalitäres Gedankengut wird Tobias Pohl (Matthias-Grünewald-Gymnasium) aufarbeiten. Abschließend will Professor Alfons Söllner (Uni Chemnitz) das Modell des Totalitarismus kritisch hinterfragen. Es schließt sich eine Debatte an.
Die Teilnahme ist kostenlos; um Spenden wird gebeten. Anmeldung bei Tobias Pohl per E-Mail (tkpohl@t-online.de) oder Tel. (09 31) 88 07 45 31.