Seit nunmehr 15 Jahren zeichnet Reinhard Klinger für die Organisation und Planung der Höchberger Kleinkunstbühne verantwortlich.
Rund 30 Veranstaltungen pro Jahr bringt er auf die Bühne: mal mit renommierten Kabarettisten, mal mit unbekannten Comedians.
„Ich versuche immer, eine gute Mischung hinzubekommen“, so der Kulturreferent der Gemeinde Höchberg, der sein Engagement gemeinsam mit zwei weiteren rein ehrenamtlich im Kulturstüble einbringt.
Von der Gemeinde mit einem Budget von 15 000 Euro jährlich unterstützt, sei es nicht immer einfach, die Wirtschaftlichkeit zu garantieren, dennoch sei es ihm bis heute gelungen, diese Einrichtung zu halten.
„Sofern es machbar ist, engagiere ich die Künstler auf der Basis einer Einnahmenbeteiligung“, erklärt Klinger.
Dies funktioniere bei heimischen Künstlern zumeist gut. Bei jenen, die von weiter her anreisen müssen, handele man eben eine moderate Gage aus – schließlich sollen die Eintrittspreise auch weiterhin erschwinglich bleiben.
„Klar habe ich zu Beginn Lehrgeld bezahlt und bin über die Ohren gehauen worden. Heute passiert mir das nicht mehr“, meint Klinger, der nach so langer Zeit ein Gespür dafür entwickelt hat, was geht und was nicht.
So hat er mittlerweile ein Rezept dafür, um ein finanzielles Polster zu schaffen. „Bei bekannten Künstlern, die wie ein Publikumsmagnet wirken, gehen wir auch schon mal in die TG-Halle, in die 300 statt nur 100 Zuschauer wie im gemütlichen Kulturstüble passen. So kann ich Veranstaltungen, die schlechter besucht werden, eher abfangen.“
Dies komme glücklicherweise nicht allzu oft vor, auch wenn er zwei bis drei Veranstaltungen im Jahr mangels Nachfrage absagen muss. „Es ist leichter, einen guten Künstler zu engagieren, als ein Publikum“, scherzt Klinger.
Und dann gäbe es schließlich noch die ganz treuen Gäste, die selbst eine Kur in Wiesbaden verlassen, um den Abend nicht zu verpassen, schildert Klinger den überraschenden Besuch eines Höchbergers, der spontan vor der Tür stand.
Das Kulturstüble sei zwar nur ein kleiner Raum, aber mit durchschnittlich 1500 Gästen pro Jahr sei er durchaus zufrieden, erklärt der gebürtige Berliner, der bereits als Schüler ein Theaterabonnement besaß und die „deutsche Sprache liebt“. Daher auch sein kulturelles Interesse.
Die Künstler für das jährliche Programm im Kulturstüble findet er oft bei Wettbewerben wie dem „Fränkischen Kabarettpreis“ in Arnstein, wo er als Juror fungiert.
„Nicht alles, was ich zu sehen und zu hören bekommen, überzeugt mich, aber wir wollen für jeden etwas bieten.“ Indes, über typische Volksmusik lässt er nicht mit sich handeln: „Damit habe ich so gar nichts am Hut.“
Die nächste Veranstaltung findet am Freitag, 7. Mai, um 20 Uhr statt. Dann präsentiert Sascha Korf sein Programm „Tausendsascha“.