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Veitshöchheim
Regenwasser nutzen: Wie Schwammstädte zu einem besseren Wassermanagement beitragen
Mit bepflanzten Flächen statt Versiegelungen können Städte und Gemeinden effektiver Regenwasser speichern.
Foto: Jürgen Eppel, LWG Veitshöchheim | Mit bepflanzten Flächen statt Versiegelungen können Städte und Gemeinden effektiver Regenwasser speichern.
Bearbeitet von Nicole Schmidt
 |  aktualisiert: 18.05.2024 02:41 Uhr

Was in der Badewanne funktioniert, kann auch für unsere Kommunen Vorbild sein: Wasser mithilfe eines Schwamms aufsaugen und bevorraten, bevor damit die Reinigung passieren kann. So funktioniert der Schwammeffekt zu Hause und nach dem gleichen Prinzip wollen Schwammstädte und -dörfer künftig ihr Regenwasser bewirtschaften. Die Planungskonzepte sehen vor, das anfallende Niederschlagswasser an Ort und Stelle aufzunehmen, zu speichern und zu versickern, anstatt es in die Kanalisation einzuleiten und über Vorfluter zu entsorgen.

Von diesem naturnahen Wasserkreislauf profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Bevölkerung. Auch an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim finden dazu Versuche statt, das teilt die LWG in einer Pressemitteilung mit, der diese und folgende Informationen entnommen wurden.

Offener Boden und Pflanzen notwendig

Fast alle können dazu beitragen, den Schwamm zu füllen. Denn wenn es um die praktische Umsetzung geht, sind Maßnahmen am Gebäude, auf dem angrenzenden Grundstück oder dem Quartiersplatz nebenan gefragt. Alles, was den Regenwasserabfluss zurückhält und die Verdunstung und Versickerung vor Ort begünstigt, fördert die angestrebte Regenwasserbewirtschaftung. Ein Verzicht auf nicht notwendige Versiegelung und Überbauung vergrößert das Schwammvolumen und hilft, Hochwasser zu vermeiden.

Die wichtigsten Helfer beim Schwammeffekt sind offener Boden und Pflanzen. Beide sind auf Wasser angewiesen und durch ihre Verdunstungsleistung tragen sie selbst in stark verdichteten Zentren zur Klimamäßigung bei. Gärten, Parks und Grünflächen können so mithilfe der Pflanzen das abfließende Regenwasser zurückhalten. Der anstehende Boden dient dabei nicht nur als Pflanzsubstrat, sondern speichert das überschüssige Wasser zwischen, bevor es dann von Bodenorganismen gereinigt dem Grundwasser zugeführt wird.

Wie das ganze funktioniert, zeigt der Klimawandel-Garten des Landwirtschaftsministeriums in München. Dort erfahren Besucherinnen und Besucher, wie man mit Pflanzen am Haus und im Garten Regenwasser sinnvoll nutzen kann. Daneben gibt es beispielhafte Anregungen für die Bauwerksbegrünung, Flächenentsiegelung, Regenwasserbewirtschaftung und eine Pflanzenverwendung, die dem Klimawandel trotzt. Alle Themen haben einen direkten Bezug zur Klimaforschung des Freistaats Bayern und geben Einblick in das aktuelle Versuchswesen an der LWG in Veitshöchheim.  

Die LWG bietet kostenlose Führungen und Workshops durch den Klimawandel-Garten. Sie finden alle 14 Tage freitags von 17 bis 18.30 Uhr statt. Nächster Termin: 24. Mai. Voranmeldung unter Tel.: (0931) 98013332 (Montag bis Donnerstag am Vormittag) oder unter bay.gartenakademie@lwg.bayern.de. Der nächste Workshop ist am Mittwoch, 12. Juni, mit dem Thema: "Garten trifft Klimawandel – Tipps für einen klimagerechten Garten, Themenwoche Gartenbau und Landespflege". Anmeldung bis 9. Juni. Weitere Informationen: www.lwg.bayern.de/landespflege/urbanes_gruen/316524.

 
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