Die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2022 beschäftigte den Hausener Gemeinderat. Zum Rechnungsprüfungsausschuss gehören neben dem stellvertretenden Bürgermeister Bruno Strobel die Gemeinderatsmitglieder Christine Holzinger, Werner Mohr, der dritte Bürgermeister Bernd Rumpel und Thomas Stuckenbrok. Sie haben sich im November und Dezember 2023 vier Mal getroffen.
Dass es bei einer Rechnungsprüfung "nicht nur um eine Durchsicht der Rechnungen geht", stellte der Ausschussvorsitzende klar. "Es ist eher eine Prüfung der Gemeinde selbst", meinte Bruno Strobel und nannte als Beispiel, "ob alle Beschlüsse so umgesetzt wurden, wie sie der Gemeinderat beschlossen hat". Der Prüfbericht enthielt Anregungen und Fragen.
"Sehr ordentliche Arbeit" bescheinigte der Rechnungsprüfungsausschuss den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung. Dennoch regte der Ausschuss an, langfristige Verträge regelmäßig zu überprüfen, Fördermöglichkeiten im Auge zu behalten, ein Sonderrücklagenkonto für die Unwägbarkeiten beim Rechtsstreit mit dem Autobahnkonzern Tank & Rast anzulegen sowie die digitale Verbesserung einschließlich einer Fernwarte bei der gemeindlichen Kläranlage in Rieden anzustreben.
Liste aller elektronischen Geräte
Dass der Stromverbrauch und damit die Stromkosten im gemeindlichen Kindergarten in Erbshausen-Sulzwiesen mehr als doppelt so hoch sind wie im Riedener Kindergarten, ist schon seit Jahren Thema bei den Rechnungsprüfungen. Diesmal stellte Bürgermeister Bernd Schraud eine genaue Liste aller elektrischen Geräte und Besonderheiten der beiden Kindergärten gegenüber. In Erbshausen-Sulzwiesen würden das "Monatsgeburtstagsbacken", ein zusätzlich benötigter Heizstab und eine unterstützende Pumpe für die Heizung sowie ein Hebewerk für das Abwasser zu Buche schlagen.
Für Gemeinderat Karl Erwin Rumpel ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Riedener Kindergartens aufgrund der Eigennutzung mit ein Grund dafür, dass die Energiekosten vergleichsweise niedrig ausfallen. Die "gemeindlichen Dächer" im Hinblick auf eine PV-Anlage zu prüfen, ist offensichtlich im Sinne aller Mitglieder des Gemeinderats.
Bürgermeister Schraud beantwortete die Fragen des Rechnungsprüfungsausschusses zur Erstattung der nicht eingenommenen Ausbaubeiträge der Anwohner in der Hauptstraße, Lindenstraße und Kirchbergstraße in Rieden aus dem Fördertopf des Freistaats Bayern sowie zu den hohen Kosten, die eine digitale Aufrüstung der Kläranlage für die Verbraucher nach sich ziehen würde. Auf Rückfrage bei der Telekom wären der Gemeinde nun günstiger Tarife für die vier Mobilfunkverträge angeboten worden.
Die Personalsituation beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitenden im Bauhof und in der Verwaltung sowie Vertretungsregelungen in der Kläranlage habe die Gemeinde im Blick. Vor kurzem wurde Sibylle Schneider als Sachbearbeiterin in der Bauabteilung eingestellt. Eine Stelle im Bauhof werde demnächst ausgeschrieben und drei Mitarbeiter hätten den "Grundkurs Kläranlage" mitgemacht.
Fernwärmenetz wird erweitert
Letztendlich waren die Beschlüsse zur Feststellung der Jahresrechnung 2022 mit dem Gesamtaushalt von knapp 9,77 Millionen Euro und der Beschluss über die Entlastung der Jahresrechnung 2022 einstimmig.
Von April bis August dieses Jahres will die Genossenschaft "Wärmenetz Hausen" ihr Fernwärmenetz mit derzeit 48 Anschließern um weitere 13 Anschließer im Altort erweitern. Der Verlegung der neuen Fernwärmeleitung im öffentlichen Grund durch die Firma Schmitt GmbH in Bergtheim stimmte das Ratsgremium einstimmig zu. Für die Trasse in der Paradeisstraße soll die Leistungsplanung vor Ort mit der Bauabteilung abgesprochen werden. Die Trasse wird in das gemeindliche Geoinformationssystem (GIS) aufgenommen.