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Würzburg
Realschule: Warum sie manchmal die passendere Wahl ist - auch wenn die Noten fürs Gymnasium reichen
Unsere Übersicht stellt die Realschulen in Stadt und Landkreis Würzburg vor - und ein Schulleiter erklärt, warum es kein Drama ist, wenn das Kind nicht aufs Gymnasium geht.
Realschule: Warum sie manchmal die passendere Wahl ist - auch wenn die Noten fürs Gymnasium reichen
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Am 2. Mai bekommen Bayerns Viertklässler und Viertklässlerinnen die Übertrittszeugnisse - und damit steht in vielen Familien die Frage an, auf welche Schule das Kind nun gehen soll. Landläufig stehen Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien zur Auswahl - "aber ich beobachte, dass für viele Eltern das Gymnasium die einzig gute Option zu sein scheint", sagt Alexander Röhrer, der Schulleiter der Jakob-Stoll-Schule in der Würzburger Zellerau.

"Es gibt nicht die bessere oder schlechtere Schulart, sondern für jedes Kind die passende."
Alexander Röhrer, Schulleiter der Jakob-Stoll-Schule

Das findet der Biologie- und Sport-Lehrer schade: "Es gibt nicht die bessere oder schlechtere Schulart, sondern für jedes Kind die passende", sagt er. Einen großen Vorteil der Realschule sieht er vor allem in den vielen verschiedenen Möglichkeiten, die eigene Schullaufbahn zu gestalten.

Nach der 10. Klasse können die Jugendlichen etwa mit der Fachoberschule weiter machen und nach dem Fachabitur auch die allgemeine Hochschulreife erlangen. Oder sie besuchen eine der Einführungsklassen an Gymnasien, die speziell für Schülerinnen und Schüler konzipiert sind, die nach der mittleren Reife aufs Gymnasium wechseln. "Da bleiben lange viele Optionen offen", so Röhrer.

Zweite Fremdsprache auch an der Realschule

Vor allem für Schülerinnen und Schüler, die planen, nach der mittleren Reife weiterzumachen, gibt es an Realschulen einen sprachlichen Zweig ab der 7. Klasse. Dort lernen die Kinder Französisch als zweite Fremdsprache - und müssen die für die Hochschulreife dann nicht nachlernen.

Aber auch für Kinder, die nach dem mittleren Schulabschluss ins Berufsleben starten wollen, bietet die Schulform beste Voraussetzungen, meint der Rektor: "Wer den handwerklichen Zweig wählt und danach ins Handwerk geht, der hat heutzutage eine Jobgarantie - und beste Gehaltsaussichten."

"Schule darf nicht Dauerthema zu Hause sein"

Auch wenn es für viele Eltern einer Tragödie gleich käme, wenn das Kind nicht ans Gymnasium geht - es gibt auch den umgekehrten Fall: "Ich bekomme immer wieder mit, dass Eltern sich bewusst dagegen entscheiden, ihr Kind aufs Gymnasium zu schicken", sagt Röhrer. "Das sind Fälle, in denen die Noten vielleicht nur knapp reichen - und die Eltern ihren Kindern nicht den Druck zumuten wollen, den ein Gymnasiumsbesuch vielleicht mit sich bringen würde."

Es gebe natürlich viele Kinder, die am Gymnasium bestens zurecht kommen - "nur eben nicht jedes Kind zu jedem Zeitpunkt", sagt Röhrer. Denn wichtig sei vor allem, "dass Schule daheim nicht zum Dauerthema wird" - so können Kinder die nötige Resilienz fürs Leben entwickeln und es bleibt Zeit für Hobbies.

Zwei Absolventen der Jakob-Stoll-Schule kommen Röhrer in den Sinn, wenn er über die Möglichkeiten spricht, die ein Kind nach der Realschule hat: Der eine promoviert gerade in New York, der andere hat einen eigenen Handwerksbetrieb. "Und ich glaube: Die sind beide glücklich mit dem, was sie tun."

Die wichtigsten Infos für Eltern

Übertrittszeugnisse gibt es am 2. Mai 2022. In der Woche darauf, vom 9. bis zum 13. Mai, können die Kinder bei den Realschulen angemeldet werden. Wer einen Schnitt von 2,66 oder besser hat (Grundschulfächer Mathe, Deutsch, Heimat- und Sachunterricht), kann ohne Teilnahme am Probeunterricht auf die Realschule. Wer einen Schnitt von 3,0 oder schlechter hat, muss am dreitägigen Probeunterricht teilnehmen. Der findet vom 17. bis zum 19. Mai statt.
Quelle: lar

Hinweis: Nach der Vorstellung der Gymnasien und Realschulen werden wir in den kommenden Tagen auch noch die Mittelschulen in Stadt und Landkreis Würzburg vorstellen.

Die Realschulen in Stadt und Landkreis Würzburg im Vergleich:

Jakob-Stoll-Schule

Jakob-Stoll-Schule
Foto: Schule | Jakob-Stoll-Schule
  • Stadtteil: Zellerau
  • SchülerInnen: 475 (176 Mädchen, 299 Jungen)
  • Lehrkräfte: 58 (37 Frauen, 21 Männer)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch; IIIb: handwerklich-technisch-gestalterischer Bereich, Profilfach: Werken
  • Betreuung/Kosten: kostenlos, offene Ganztagsschule Mo-Do, mindestens 2 Tage müssen gebucht werden; Mittagessen: circa 4 Euro
  • Einige Besonderheiten: Bandklasse, Kooperation mit Uni Würzburg im MINT Bereich, Bilingualer Kunstunterricht, Sprint-Klassen (Integration)
  • Einige Fahrten/Austauschprogramme: Dänemarkaustausch, E-Mail-Partnerschaft mit Schülern in Biggelswade (Großbritannien)
  • Träger: staatlich
  • Der Link zur Jakob-Stoll-Schule.

David-Schuster-Realschule

David-Schuster-Realschule
Foto: Schule | David-Schuster-Realschule
  • Stadtteil: Frauenland
  • SchülerInnen: 394 (118 Mädchen/276 Jungen)
  • Lehrkräfte: 40 (13 Männer/27 Frauen)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch; IIIb: sozialer Bereich, Profilfach: Sozialwesen
  • Betreuung/Kosten: kostenlose, offene Ganztagsschule, Mittagessen: 4,60 Euro
  • Einige Besonderheiten: Tablet-Klassen, Bläserklasse, Systematische Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit Agentur für Arbeit, Robotik-AG, Schach-AG
  • Einige Fahrten und Austauschprogramme: Skikurs, Abschlussfahrt in der 10. Klasse
  • Träger: städtisch
  • Der Link zur David-Schuster-Realschule.

Realschule am Maindreieck Ochsenfurt

Realschule am Maindreieck Ochsenfurt
Foto: Schule | Realschule am Maindreieck Ochsenfurt
  • in Ochsenfurt
  • SchülerInnen: 480 (226 Mädchen/254 Jungen)
  • Lehrkräfte: 45 (30 Frauen, 15 Männer)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch; IIIb: hauswirtschaftlicher Bereich, Profilfach: Ernährung und Gesundheit
  • Kosten/Betreuung: kostenlose offene Ganztagsschule Mo-Do, Mittagessen: 3,50 Euro
  • Einige Besonderheiten: Chorklasse, Musicalgruppe, Präventionsarbeit zu Cybermobbing, Schulhund
  • Einige Fahrten/Austauschprogramme: Frankreichfahrt, Abschlussfahrten 10. Klassen
  • Träger: staatlich
  • Der Link zur Ochsenfurt Realschule.

St. Ursula-Realschule:

St.Ursula-Schule
Foto: Schule | St.Ursula-Schule
  • Stadtteil: Würzburger Altstadt
  • Schülerinnen: 596 Schülerinnen, reine Mädchenschule
  • Lehrkräfte: 55 (43 Frauen, 12 Männer)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch; IIIb: hauswirtschaftlicher Bereich, Profilfach: Ernährung und Gesundheit
  • Kosten/Betreuung: Privatschule: 35 Euro/Monat, kostenpflichtige, offene Ganztagsschule Mo-Fr, Mittagessen: 3,50-4,50 Euro
  • Einige Besonderheiten: Umweltschule, Mountainbiken, Schulband, Robotik, Bilingualer-Zug (teilweise Unterricht auf Englisch)
  • Einige Fahrten/Austauschprogramme: Frankreich-Austausch mit Partnerschule, Skikurs, Berlinfahrt
  • Träger: privat, Träger: Kloster der Ursulinen
  • Der Link zur Realschule der Ursulinen.

Wolffskeel-Realschule

Wolffskeel-Schule
Foto: Schule | Wolffskeel-Schule
  • Stadtteil: Lindleinsmühle
  • SchülerInnen: 483 (322 Jungs, 161 Mädchen)
  • Lehrkräfte: 53 (33 Frauen, 20 Männer)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch
  • Betreuung/Kosten: Mittagessen: 4,95 Euro, zwei kostenlose Ganztagesmöglichkeiten: offene Ganztagsschule: Studierzeit (Hausaufgaben) und Betreuung oder Ganztagesklassen: Übungen & Beschäftigung mit den eigenen Lehrern
  • Einige Besonderheiten: Stützpunktschule Sport, neues Schwimmbad, Robotik, Mointainbike, Theatergruppe, Schulhund
  • Einige Fahrten/Austauschprogramme: Dänemark-Austausch, Frankreich-Austausch
  • Träger: 60% Stadt Würzburg, 40% Landkreis Würzburg
  • Der Link zur Wolffskeel-Realschule:

Maria-Ward-Schule

Maria-Ward-Schule
Foto: Schule | Maria-Ward-Schule
  • Stadtteil: Altstadt
  • Schülerinnen: 420, reine Mädchenschule
  • Lehrkräfte: 38 (10 Männer, 28 Frauen)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch; IIIb: hauswirtschaftlicher Bereich, Profilfach: Ernährung und Gesundheit
  • Betreuung/Kosten: Schulgeld: 45 Euro/Monat, kostenpflichtige, offene Ganztagsschule Mo-Fr, Mittagessen: 3,90 Euro
  • Einige Besonderheiten: Christliches Schulprofil, Projekt „Compassion“ (Soziale Woche), Bläserklasse, Morgenkreis, Theatergruppe, Robotik, Schulband
  • Einige Fahrten/Austauschprogramme: regelmäßiger Austausch mit Bray (Irland) und Caen (Frankreich)
  • Träger: privat, Maria-Ward-Stiftung Aschaffenburg
  • Der Link zur Maria-Ward-Schule.

Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg

Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg
Foto: Schule | Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg
  • in Höchberg
  • Anzahl der SchülerInnen: 910 (342 Mädchen/568 Jungen)
  • Lehrkräfte: 86 (60 Frauen 26 Männer)
  • Wahlpflichtfächergruppen mit Profilfach: I: mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Profilfächer: Mathe, Physik; II: Wirtschaftlich-kaufmännischer Bereich, Profilfach: Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen; IIIa: Sprachlicher Bereich, Profilfach: Französisch; IIIb: musisch-gestaltender Bereich, Profilfach: Kunst
  • Betreuung: kein schuleigenes Ganztagsangebot, Kooperation mit der benachbarten Mittelschule sowie dem Jugendzentrum Höchberg
  • Einige Besonderheiten: Fair Trade-Schule, MINT-Schule, KOMPASS-Schule (Selbstbewusste Schüler), Stützpunktschule Mountainbike und Klettern, zahlreiche Förder- und Wahlkurse
  • Einige Fahrten/Austauschorgramme: Frankreichaustausch mit den Gemeinden Argences und Chabeuil, Abschlussfahrten (z.B. Berlin oder Gardasee)
  • Träger: staatlich
  • Der Link zur Realschule in Höchberg.
 
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Kommentare
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  • B. F.
    Leider sind das so gut wie immer die Eltern die meinen ihre Kinder auf ein Gymnasium schicken zu müssen, egal unter welchem Druck !! Die Entscheidung in der 4. Grundschulklasse zu treffen kann richtig, aber genauso gut falsch sein. Denn keiner weiss, wie einem Kind die Pubertät zu setzt, und die beginnt in diesem Zeitraum. Spielt meiner Meinung nach eine Rolle!
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