Zu Beginn der jüngsten Eisenheimer Gemeinderatsitzung erhob sich das Gremium, um dem ehemaligen Gemeinderat Uwe Ruck zu gedenken, der kürzlich unerwartet verstorben ist. Den inhaltlichen Einstieg in die Sitzung gestaltete Thomas Götz von der Mainschleifen Infrastruktur GmbH mit einem Vortrag über das Reaktivierungsvorhaben der Mainschleifenbahn. Im Stundentakt soll man dann von 5 bis 23 Uhr mit dem Zug von Volkach nach Würzburg fahren können.
Vorgesehen ist, mit batterietüchtigen Hybridfahrzeugen zu verkehren, die es auf der Strecke zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h schaffen, somit soll eine Fahrt circa 30 Minuten dauern. Neben Prosselsheim wird auch in Eisenheim gehalten, geplant ist ein 140 Meter langer Haltepunkt mit einem Unterstellhäuschen, einem Park&Ride Parkplatz sowie einem Fahrkartenautomat. Die Kosten dafür werden überwiegend von der MIG übernommen, für die Parkplätze und deren Instandhaltung wäre die Gemeinde Eisenheim selbst zuständig. Bürgermeister Christian Holzinger ist allerdings zuversichtlich, dass die Gemeinde für den Bau der Parkplätze finanzielle Zuschüsse erhalten wird. Der Frage, wie sich die Reaktivierung der Mainschleifenbahn auf die Buslinien auswirken wird, hat man sich noch nicht gewidmet – der Linienverkehr wird aber definitiv reduziert, da ein Parallelverkehr vermieden werden soll. Schulbusse sind davon vermutlich aber nicht betroffen.
Doch das ist alles Zukunftsmusik – aktuell geht man davon aus, dass die Gleise ab Dezember 2028 wieder regelmäßig befahren werden können, die MIG wird noch die Genehmigungsplanung übernehmen, danach sucht man eine Eisenbahnstrukturgesellschaft, welche die für die weiteren Phasen fälligen Personalkosten tragen könnte. Die geschätzten Baukosten belaufen sich aktuell auf circa 20 Millionen Euro. Thomas Götz sieht da aber keine Schwierigkeiten: "Der Kosten-Nutzen Faktor liegt deutlich über 1."
Pläne für den Eisenheimer Wald
Als weniger kostenintensives, für die Gemeinde aber gleichsam relevantes Thema stellte Jonas Bayer aus dem Forstamt den Jahresbetriebsplan des Eisenheimer Waldes für 2025 vor. Geplant ist eine Holzernte von 450 Festmetern, das ist ungefähr dreimal so viel wie letztes Jahr. Doch Natur und Wetter bleiben weiterhin unberechenbar. Das 2024 geerntete Holz konnte größtenteils nicht aus dem Wald entfernt werden, da ein Uhu nahe der Stämme brütete und somit im Sinne des Artenschutzes eine Sperrzone von 300 Metern Radius ausgerufen wurde. Ob der Uhu-Nachwuchs überlebte, konnte nicht beobachtet werden. In der Zwischenzeit bohrten sich allerdings Käfer in die frisch geernteten Eichen ein und minderten den Wert des Holzes, das demnächst zum Verkauf gestellt werden soll.
Neue Kommandanten für die Freiwillige Feuerwehr
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass die Vorstandschaft der Feuerwehr ab der nächsten Wahl aus einem Vorstand und neuerdings zwei Stellvertretern bestehen wird. Hans-Jürgen Hochrein wird erneut für das Amt des Kommandanten zur Verfügung stehen, Jürgen Stühler wird sein Engagement beenden. Die Eisenheimer Jugend beteiligt sich an der Feuerwehr aktiv, was vermutlich auch an den Wahlen ersichtlich werden wird, laut Gemeinderat Reiner Schenk ist das ein "Glücksfall für die Eisenheimer Feuerwehr".
Mit Beginn des Jahres werden die Gebühren der Wasserver- und Abwasserentsorgung neu kalkuliert. Um die bevorstehenden Baumaßnahmen in der Ortsdurchfahrt in Obereisenheim zu berücksichtigen, schlug der Gemeinderat einen Berechnungszeitraum von zwei Jahren vor. Die Abwassergebühren werden um 5,8 Prozent auf 3,63 Euro pro Kubikmeter erhöht, die Wassergebühren werden ab 2025 pro Kubikmeter 2,63 Euro betragen, im Bezug auf das Vorjahr sind diese somit um 6,8 Prozent gestiegen.