Welches Pflaster darf's denn sein? Vor dem Zeller Rathaus hatten die Mitglieder des Ausschusses für für Bau-, Umwelt und Ortsentwicklung des Zeller Gemeinderates die Wahl. Bürgermeister Joachim Kipke und die fünf Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sollten aus verschiedenen Mustern auswählen, welche Steine sie für den Ausbau des Stahlbergweges am geeignetesten finden. Ihre Entscheidung fiel schließlich einstimmig aus: Der Weg wird mit der Variante "Breite Rasenfuge in Muschelkalk-Mix" gepflastert.
Deutlich mehr Diskussionsbedarf hatte der nächste Tagesordnungspunkt. Für eine Fläche an der Hauptstraße auf Höhe des Edeka-Supermarktes soll ein absolutes Halteverbot ausgesprochen werden. Durch parkende Autos staue sich dort regelmäßig der Verkehr, wodurch auch die Ausfahrt der Feuerwehr beeinträchtigt sei.
Ein Halteverbot sehen im Ausschuss viele kontrovers. Andreas Feuerbach (CSU/Freie Zeller Bürger) sagte: "Das ist keine Lösung des Problems. Das ist eine Verlagerung." Dieses sei entstanden durch die Einbahnstraße im Altort. Jessica Hecht (Bündnis 90/Die Grünen) gab den "Sicherheitsfaktor Kinder" zu bedenken, die dort gerne unvorsichtig die Straße überqueren würden. Christian Naser (Zeller Mitte/Freie Wähler) wiederum schlug Baumkonstruktionen vor, um den Verkehr auf der langen Straße etwas aufzulockern. Das Halteverbot wurde schließlich beschlossen, allerdings für einen kürzeren Bereich als im Beschlussvorschlag vorgegeben.
Eine Ratte kommt selten allein: Zell ergreift Maßnahmen
Weil der Vertrag mit dem Entwässerungsbetrieb Würzburg (EBW) nicht verlängert werden konnte, muss sich die Gemeinde Zell fortan selbst um den gemeindlichen Kanalunterhalt kümmern. Der Ausschuss hat daraufhin beschlossen, eine externe Firma für zwei Jahre zu beauftragen. Bauamtsleiterin Jutta Kansy merkte hierzu an, dass Zell für diese Aufgabe nicht die Manpower und das Knowhow habe – jedenfalls noch nicht. Schließlich seien Schulungen eigener Fachkräfte bereits geplant.
Etwas unappetitlich war das damit verbundene Thema Ratten. Denn tatsächlich gebe es derzeit viele Rattenmeldungen in Zell, so Kansy. Die Ausschussmitglieder beschlossen deshalb, 16 Giftköder-Geräte mit Sender anzuschaffen. Diese sollen an 16 Stellen im Kanal angebracht werden, um die Rattenpopulation zu verringern.
An diese Geräte werden jedoch hohe Anforderungen gestellt: So müssen diese unter anderem alle drei Wochen geprüft werden und das Gift darf keinen Kontakt zum Wasser haben. Zur effektiveren Bekämpfung der Ratten müssten laut Kansy außerdem Behörden und Privatleute eng zusammenarbeiten. Denn im Winter hausen die intelligenten Nager im Kanal, im Sommer aber vorzugsweise im heimischen Komposthaufen.
Ferner wurde die Vergabe der Architektenleistungen für Sanierungsarbeiten am Schulgebäude diskutiert. Hier hat sich der Ausschuss darauf geeinigt, diese zunächst auf das Haushaltsjahr 2024 zu begrenzen, um keine "Generalvollmacht" zu erteilen, wie es dritte Bürgermeisterin Silvia Schlagmüller (CSU/Freie Zeller Bürger) formulierte. Der weitere Bedarf sei dann im Rahmen des nächsten Haushaltsjahrs zu erörtern.