Der Starkregen Anfang Mai mit seinen Überschwemmungen beschäftigte erneut den Hausener Gemeinderat. Bürgermeister Bernd Schraud hat "von unterschiedlichen Seiten" Bittbriefe mit Verbesserungsvorschlägen bekommen, die er "alle persönlich beantworten will". Im Mitteilungsblatt habe er bereits seine Stellungnahme veröffentlicht und darüber hinaus die Kommandanten der drei Ortsfeuerwehren in Erbshausen-Sulzwiesen, Hausen und Rieden zur Besprechung eingeladen.
"Es war mir ein Anliegen, die Einschätzung der Kommandanten zu hören", erklärte er im Gemeinderat. Was ist der Feuerwehr beim Hochwassereinsatz aufgefallen? Was könnte verbessert werden? Welcher grundsätzliche Ablauf müsste bei Starkregenereignissen eingehalten werden? Wer übernimmt welche Aufgabe? Wer kümmert sich verlässlich darum, dass eine vorhandene Sperre am Sportplatz in Rieden zugemacht wird und sind weitere Sperren in Bächen und Wassergräben sinnvoll?
Die Hausener wissen, dass bei Starkregen schnell gehandelt werden muss. Uneinig ist sich das Gremium über die konkreten Handlungsschritte. Während Bürgermeister Schraud eher auf die Ergebnisse der beauftragten Untersuchungen über sinnvolle Rückhaltemaßnahmen setzt und auf die nötigen Genehmigungen der Behörden verweist, würden andere Ratsmitglieder "schnelle und unbürokratische Lösungen" befürworten.
Es gibt einige Vorschläge
Vorschläge dazu sind da, wie das Ausbaggern von Teichen zwischen dem Gutshof Jobsthal und Hausen, weitere Sperrvorrichtungen in Gräben und Bächen nach Rieden hin, der Einbau von Pumpen und das Füllen eines privaten Speicherbeckens, wenn der Katzenbach in Hausen einen gewissen Pegel übersteigt. Außerdem sei schon lang vorgesehen, die Teiche der ehemaligen Kläranlage in Hausen zur Rückhaltung von Regenwasser zu nutzen.
Dass Mitglieder des Hausener Gemeinderats von einem bestimmten Termin nichts wussten, hat sie verärgert. Im Zuge des Projekts "Grüne Gräben" habe ein örtlicher Landwirt die Interessensgruppe durch die Flur geführt. Bürgermeister Schraud war eingeladen, konnte aber aus Termingründen nicht mit. Für die Idee der "Grünen Gräben" ist das Wasserwirtschaftsamt Ansbach Vorreiter. Es entwickelte gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband ein Konzept, um vorhandene Entwässerungsgräben zwischen landwirtschaftlichen Flächen als Wasserspeicher zu nutzen.
Auf Unverständnis stieß zudem das kürzliche Ausbaggern eines Grabens "beim Pferdehof" zwischen Hausen und Rieden. So etwas würde bei Regenereignissen "das Wasser doch nur beschleunigen", schüttelte Gemeinderatsmitglied Rainer Hetterich den Kopf. Bürgermeister Schraud erklärte diese Maßnahme mit der Entwässerung der Kreisstraße Wü 55. Ein Durchlass sei verstopft gewesen und im Zug dessen sei der Graben ein stückweit mit sauber gemacht worden.
Dass alle Feuerwehren der Gemeinde beim Gewitterregen Anfang Mai im Einsatz waren und "die halbe Nacht lang geholfen und Starkes geleistet haben", erkennt das Ratsgremium dankbar an. Die Mitglieder des Gemeinderats befürworten es, mit den Kommandanten und dem gemeindlichen Bauhof Notfalleinsatzpläne zu erarbeiten.
In der Hausener Gemeinderatssitzung ging es auch um die Zuständigkeit der Belegung der Wanderschutzhütte in Hausen. Peter Weber hat dieses Amt zurückgegeben. Der dritte Bürgermeister Bernd Rumpel erklärte sich bereit, bestimmte Personen in Hausen anzusprechen, die den Belegungsplan koordinieren und in der Wanderschutzhütte auf dem Wartberg nach dem Rechten sehen.
Auf der Tagesordnung standen zudem drei Anträge auf isolierte Befreiungen von der Festsetzung des jeweiligen Bebauungsplans. Es ging um eine Stützmauer außerhalb der Baugrenze und fehlende übergangslose Grundstücksanschlüsse zu den Nachbarn hin. Sie wurden aus Umweltgründen eigens im Bebauungsplan "Am Seebach" in Rieden festgeschrieben. Allen Anträgen auf Befreiungen stimmte das Ratsgremium einstimmig zu.