Plastik ist überall – und es wird immer mehr: Coffee-To-Go-Becher, Tüten, Flaschen, Lebensmittelverpackungen. Plastik im Meer, im Essen, in Medikamenten, im Blut. Kein Lebensbereich, in dem man nicht auf Plastik und Erdölanteile trifft, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg.
Die Wanderausstellung „PlanetPlastic“ des entwicklungspolitischen Vereins Vamos e.V. Münster, die noch bis Ende August in den Fluren des Rathauses zu sehen ist, informiert und regt Jugendliche und Erwachsene zum Handeln an, heißt es weiter im Pressebericht. Auf 15 hochformatigen Informations-Bannern erfährt der Besucher, dass Plastik zu einem weltweiten Problem geworden ist.
Die Ausstellung zeigt, dass sich die globale Plastikproduktion von 1964 bis 2014 verzwanzigfacht hat, dadurch wertvolles Erdöl verschlungen wird und die Weltmeere vermüllt werden. Eine Weltkarte zeigt fünf Plastikstrudel in den Weltmeeren: der größte ist so groß wie Mitteleuropa. Auch Mikroplastik ist laut Mitteilung ein Thema der Ausstellung. Es befindet sich zum Beispiel in Duschgel, Waschmittel oder in Kleidung und gelangt, weil Kläranlagen die kleinen Teile nicht herausfiltern können, über Bäche und Flüsse ins Weltmeer. Die Ausstellung zeigt auch, wie man einen Beitrag zur Verringerung der Plastikproduktion leisten kann.
Organisiert wurde die Wanderausstellung vom Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing und der Umweltstation in Kooperation mit der Fachabteilung Aus- und Fortbildungsmanagement. So führten zum Auftakt die zwei Auszubildenden Antonia Düll und Antonia Gütling fünfzehn Schüler der Klasse 7 m des Deutschhaus-Gymnasiums durch die Ausstellung. Die Schüler des Gymnasiums beschäftigten sich dabei schon eingehend mit dem Thema Plastik und besuchten im Vorfeld auch den Unverpackt Laden in Würzburg.
Kampagne „Plastikarmes Rathaus“
Diese Ausstellung ist Teil einer größeren Kampagne, die den Titel „Plastikarmes Rathaus“ trägt. Die Stadtverwaltung möchte laut Mitteilung in Sachen nachhaltiges Ressourcenmanagement mit gutem Beispiel vorangehen und so richtete sich unlängst Oberbürgermeister Christian Schuchardt per Rundschreiben an die rund 3000 Mitarbeiter. Hier listete er auch einige Beispiele auf, was bereits unter diesem Programmtitel läuft: „In vielen Bereichen werden schon erfolgreich Schritte umgesetzt. Beispielsweise hat das städtische Kasino auf plastikfreie Becher umgestellt, Getränke werden nur noch in Glasflaschen verkauft. Bei der Essensausgabe wird auf Plastikverpackungen verzichtet und bei Vorratshaltung wo möglich auf Edelstahlbehältnisse umgestellt. Die zentrale Büromittelbeschaffung stellt Schritt für Schritt auf recyclebare Materialien um. Die weitere Ausdifferenzierung des Mülltrennsystems in den Dienstgebäuden der Stadt Würzburg ist in der Vorbereitung. Unsere Stadtreiniger tragen Berufsbekleidung aus nachhaltigen Rohstoffen.“