Mit einem positiven Gefühl schloss die Beratung über den Haushaltsentwurf der Gemeinde Waldbüttelbrunn für das Jahr 2022 im Bürgerhaus in Roßbrunn. Vor allem die Konsolidierung steht im Mittelpunkt, so Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD). Trotz anderer Erwartungen wird das Rechnungsjahr 2021 besser abschließen als geplant.
Im Verwaltungshaushalt konnten höhere Gewerbesteuereinnahmen erzielt werden, so Kämmerer Thomas Kirchner. Der Ansatz lag im Jahr 2021 bei 3,2 Millionen Euro, letztlich kam man bei knapp 4,97 Millionen Euro an. Und nachdem einige Investitionen weiter auf die Folgejahre geschoben wurden, sah auch das Ergebnis im Vermögenshaushalt positiver aus als angenommen. Aufgrund der beschriebenen Entwicklung des vergangenen Haushaltsjahres wird statt einer geplanten Rücklagenentnahme 2,9 Millionen Euro voraussichtlich eine Zuführung an die Rücklage in Höhe von rund 2,65 Millionen Euro erwirtschaftet. Das alles trage zu einem ausgeglichenen Haushalt 2022 bei, der trotz nochmaliger Steigerung in der Summe auf 22,37 Millionen Euro (2021: 21,45 Millionen Euro) vor allem beim Vermögenshaushalt gut dasteht.
Hier rechnet Kämmerer Kirchner mit Ein- und Ausgaben von 8,53 Millionen Euro (9,45 Millionen Euro). Der Verwaltungshaushalt steigt dagegen von 12,06 Millionen Euro auf 13,28 Millionen Euro. Nach der Erhöhung der Kreisumlage rechnet man in Waldbüttelbrunn mit einer Summe von etwa 3,2 Millionen Euro, die an den Landkreis abgeführt werden müssen. Außerdem fallen in diesem Jahr schon Planungskosten für den geplanten Neubau des gemeindlichen Bauhofes an, der in den kommenden Jahren realisiert werden soll. Für den Unterhalt der gemeindlichen Straßen rechnet man mit etwa 200 000 Euro, die Schlussrechnungen für den Rathausneubau und die Gestaltung des Rathausplatzes sind ebenfalls ein großer Posten. Hinzu kommt der Umbau des Alten Rathauses in ein Mehrgenerationenhaus und der Anbau an die Alte Kirche.
Entnahme aus der Rücklage
Alle Investitionen können in diesem Jahr ohne die Aufnahme eines weiteren Kredits finanziert werden, nachdem das Ergebnis für 2021 so positiv war. Zusätzlich werden die Schulden ordentlich getilgt und betragen am Jahresende 2022 nur noch gut 5,86 Millionen Euro. Dies alles gelingt aber nur, weil man etwa 4,6 Millionen Euro aus der allgemeinen Rücklage entnimmt. Die wird Ende 2022 nur noch bei 806 000 Euro liegen.
Um zukünftige Haushalte decken zu können, plant man in der mittelfristigen Finanzplanung mit weiteren Krediten. Ohne die werde man wahrscheinlich nicht auskommen, so Kämmerer Kirchner. Aktuell geht er von einer Prokopfverschuldung von 1232 Euro für 2022 aus, was im Endeffekt etwa doppelt so hoch ist wie der Landesdurchschnitt für vergleichbare Kommunen.
Positiv wurde allgemein gesehen, dass im Haushalt auch Mittel für einen Radweg von Hettstadt nach Waldbüttelbrunn geplant werden. Vorbehaltlich einer Bezuschussung durch den Freistaat Bayern will man hier eine sinnvolle und durchgängige Verbindung schaffen. Dabei geht man von etwa 115 000 Euro Baukosten aus.
Diesem Haushaltsenwurf wurde vom Gemeinderat ohne größere Diskussion zugestimmt, die endgültige Verabschiedung ist für die nächste Sitzung am 7. März vorgesehen. Bis dahin hat die Verwaltung auch die endgültigen Zahlen durch die geänderte Kreisumlage und die erfolgten Beschlüsse zu einzelnen Haushaltsstellen eingearbeitet sind.