Viele wertschätzende Worte und Wünsche begleiten den Uffenheimer Dekan Karl-Uwe Rasp und seine Familie nach Bad Neustadt/Saale. Dort tritt Rasp am 1. Januar 2022 die Stelle als Dekan an. Bei seiner Verabschiedung in der Stadtkirche übergab er bei seiner Entpflichtung durch Regionalbischöfin Gisela Bornowski ihr sein Dekanekreuz, welches sie verwahrt, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger feststeht.
Elf Jahre wirkte Karl-Uwe Rasp als 35. Dekan nach der Reformation in Uffenheim. Er berichtete in einem kurzen Rückblick über zwei Landesstellenplanungen. Es sei aber auch viel gebaut oder renoviert worden. Die Bomhardschule erstrahle in neuem Glanz, ebenso das Gerlach-von-Hohenlohe-Stift. Bei der Diakonie sei die Tagespflege in Bau. Mit Stolz blicke er auf die evangelischen Kindergärten.
Die Stärke des Dekanats sieht Rasp in der Überschaubarkeit, in den kleinteiligen Strukturen. Kooperationen über die Dekanatsgrenzen hinaus seien selbstverständlich geworden.
Viel Neues probiert in der Corona-Zeit
Corona habe aber auch die Schwächen aufgedeckt. "Wo kommt Kirche noch vor, wenn es keine Gottesdienste, keine Treffen geben kann?" fragte Rasp. Vieles sei probiert worden, vieles habe aber auch nachgelassen, als der Reiz des Neuen verblasst sei. "Wie viele Menschen erreichen wir noch, wenn wir ehrlich sind?" Dabei richtete Rasp den Blick auf sinkende Zahlen der Kirchenmitglieder. Auch in kleinen Dorfgemeinden nehme die Zahl der Austritte zu.
Seine Predigt thematisierte den Wochenspruch Micha 6,8. Hier sagt Gott, was gut ist, was Gott vom Menschen will, nämlich sich an Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein, hob der Dekan die Demut hervor. Die Menschen sollten offener für Gott sein, dann müsse sie Kirche auch nicht schrumpfen. Wenn es mit der Demut klappe, dann geschehe dies auch mit der Liebe, ist sich der Dekan sicher.
Regionalbischöfin Gisela Bornowski würdigte Karl-Uwe Rasp als Kümmerer, der andere anspornen und motivieren könne. Er habe viel bewegt und das Dekanat zukunftsfähig gestaltet, stellte sie ihm ein sehr gutes Zeugnis aus. Betroffene habe er zu Beteiligten gemacht und Brücken gebaut, unterschiedliche Gruppen habe er zueinander geführt. Das Pfarrkapitel sei berufsübergreifend aufgestellt. Rasp hinterlasse ein gut bestelltes Haus, in dem die Nachfolgerin/der Nachfolger gut weiter machen könne. Die Regionalbischöfin dankte auch seiner Frau, Sonja Schneider-Rasp, die sehr aktiv in der kirchlichen Sozialarbeit gewesen sei.
Rasp habe auf andere achtgegeben, wie auch Christus auf uns und seine Kirche achthabe. Mit dem Segen für ihn und seine Familie entpflichtete sie den Uffenheimer Dekan von seinen bisherigen Aufgaben.
Erinnerungen an die gemeinsame Zeit
Den Reigen der Grußworte eröffnete der Bundesminister a.D. und jetzige Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina Christian Schmidt. Er erinnerte in seiner letzten Ansprache als Abgeordneter des Stimmkreises an viele gemeinsame Gespräche mit Rasp zur Pflege und über Flüchtlinge. Landrat Helmut Weiß dankte ebenso wie Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Schuch für die gute Zusammenarbeit.
Erinnerungen an die gemeinsame Zeit ließen der katholische Dekan Gerd-Richard Neumeier, der Vorstandsvorsitzende der Christian-von-Bomhard-Stiftung, Fred Zeller, und Diakon Frank Larsen (Vorstand Diakonisches Werk Neustadt) anklingen. Carola Markert vom Präsidium der Dekanatssynode schenkte Rasp zum Abschied Jonglier-Bälle, denn er habe in seiner Amtszeit viele Bälle in der Luft gehalten. Die Seniora des Pfarrkapitels, Lilli Göring, sagte, dass Uwe Rasp sich als Dekan als Freund und Kollege verstanden habe. Persönliche Dankesworte kamen auch vom Vertrauensmann des Kirchenvorstands, Martin Walther. Er erinnerte auch daran, dass Rasp in über 40 Gremien unterwegs gewesen sei, neben Kasualien und Vertretungen in den Landgemeinden.