Bei der Fortschreibung des Kapitels "Energieversorgung" im Regionalplan hofft Randersacker, bei der Windkraftnutzung ein Vorranggebiet zu erhalten, nachdem es derzeit 100-prozentiges Ausschlussgebiet ist. Das wurde im Marktgemeinderat deutlich und entsprechend beschlossen. Um dem Ziel Windkraft aus Randersacker näherzukommen, müsste das Vorbehaltsgebiet "WK 44" auf Theilheimer Gemarkung in ein Vorranggebiet geändert werden.
Außerdem, und darin seien sich die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden wohl einig, berichtete Michael Sedelmayer von den Gesprächen auf Bürgermeisterebene, sollte das Gebiet größtmöglich in der Fläche ausgeweitet werden, damit Gerbrunn, Randersacker, Rottendorf und Theilheim gleichermaßen partizipieren können. Wortgleiche Beschlüsse aus allen Gemeinderäten sollen möglichst schnell zu einer solchen Entwicklung führen.
Unbedingte Zustimmung
Im Marktgemeinderat, für den der Tagesordnungspunkt kurzfristig ergänzt wurde, stieß Sedelmayer damit auf unbedingte Zustimmung. So begrüßte Matthias Henneberger (ödp/AB) die neuen Aussichten auf Windkraft "außerordentlich", denn frühere Ansinnen, auf der Gießhügeler Höhe Windkraft anzusiedeln, waren ausgebremst worden. Zum einen hatte ein Drehfunkfeuer bei Würzburg dagegen gesprochen, zum anderen war der Bereich bis letztes Jahr im Regionalplan für Siedlung und Gewerbe reserviert gewesen. Nachdem das "Wind an Land Gesetz" (WaL-G) im Juli in Kraft getreten ist und konkrete Ziele formuliert, scheint es für die Gießhügeler Höhe neue Chancen zu geben.
Höchster Punkt im Maindreieck
Genau hinzugucken empfahl Stefan Lutz-Simon (Grüne), ob das die einzige Fläche ist, die ausgewiesen werden kann? Langjährige Marktgemeinderäte konnten sich da aber bereits auf frühere Erkundungen berufen. Einzig die Hochfläche Richtung Erlach würde noch Sinn machen, allerdings sei dort der nötige Platz nicht mehr vorhanden, hieß es. Bei der Gießhügeler Höhe, so Henneberger, handele es sich um den höchsten Punkt im Maindreieck. "Sie hat außerdem den großen Charme, dass vier Gemeinden betroffen sind und profitieren können." Für Randersackers Gemarkung könnten wohl vier bis fünf Windräder infrage kommen, möglicherweise sogar auf Gemeindegrund, womit Pachteinnahmen in Aussicht stünden.
Lutz-Simons Aufforderung an die Verwaltung, sofort aktiv zu werden, damit möglichst bald Windkrafträder gebaut werden, musste der Bürgermeister mit Hinweis auf den weiteren Ablauf versagen. Bis Ende 2022 soll ein Kriterienkatalog seitens der Ministerien erarbeitet sein. Anschließend würden die Regierungen eine Potenzialflächenanalyse durchführen, in der die Kommunen nochmals gehört werden. Vorgezogene Einzelgenehmigungen würden zurzeit nicht in Aussicht gestellt. Die Gesamtfortschreibung bleibe abzuwarten. Für den Moment genügte das eindeutige "Ja" zur Windkraft.