Dass Randersacker schuldenfrei ist, es ist eine "positive" Randnotiz, auf die Bürgermeister Michael Sedelmayer fast nebenbei kurz verweist, nachdem jahrelang am Schuldenabbau gearbeitet wurde. Erfüllt sich der Haushaltsplan, bleibt Randersacker 2025 schuldenfrei. Drei Gründe sind wesentlich: der Haushalt 2024 schloss besser als erwartet, obwohl aufgrund eines Zahlenfehlers 900.000 Euro an Schlüsselzuweisungen vom Freistaat Bayern weniger eingegangen waren. Dass Geld wird 2025 nachgezahlt, insgesamt sollten damit 1,74 Mio. Euro aus dem kommunalen Finanzausgleich eingehen. Bei Einkommen- und Gewerbesteuer sind leichte Steigerungen prognostiziert, jeweils um 100.000 Euro.
Letztlich wird der Überschuss, der vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt wandert, mit 1,76 Millionen Euro "sehr positiv" ausfallen. Kreditaufnahmen sind nicht geplant. Was für Investitionen gebraucht wird, kann aus der allgemeinen Rücklage finanziert werden. Diese schrumpft damit allerdings von 1,8 Millionen auf 930.000 Euro.
Kämmerin Luisa Adelfinger hatte die wirtschaftlichen Aussichten für 2025 als "fragil" eingestuft und warnte pflichtgemäß, dass man die Ausgaben im Blick behalten müsse. Immerhin gibt es auch noch zwei bedeutsame Unbekannte: die Lohnsteigerungen für den Öffentlichen Dienst, die sie mit vier Prozent berücksichtigt hat. Für die Kreisumlage sind 49 Prozent (1,18 Millionen Euro) kalkuliert. Damit hat der Randersackerer Haushalt ein Volumen von 15,8 Millionen Euro, gegliedert in 11,4 Millionen Euro Verwaltungshaushalt und 4,5 Millionen Euro Vermögenshaushalt.
Gemeinde plant Erweiterung des Kindergartens
Damit plant die Marktgemeinde wiederum die Erweiterung des Kindergartens. Zusammen mit diverser Ausstattung, ein Kostenvolumen über 1 Millionen Euro. Zu den größten Investitionen, in der Größenordnung um eine halbe Million Euro, zählen die Wohngemeinschaft in der Seniorenwohnanlage und die Erneuerung der Friedenstraße, wobei Wasser- und Kanal aus den jeweiligen Gebühren zu finanzieren sind. Bei 350.000 Euro liegt der Kostenvoranschlag für eine zweite Lindelbacher Wasserleitung. 240.00 Euro sind für diverse Anschaffungen bei den Feuerwehen vorgesehen. Zwischen 100.000 und 150.000 Euro bewegen sich die Investitionen in das noch fehlende Stück Radweg nach Lindelbach und neuer Duschen in der Sportanlage.
Die Vorhaben nennt Detlef Aster für die CSU-Fraktion "sinnvolle und notwendige Investitionen in den Substanzerhalt". Es sei alles abgewogen im Haushalt enthalten. "Armut ist relativ" wertete Stefan Lutz-Simon (Grüne) die finanzielle Lage Randersackers, die solider sei als ihr Ruf. Der Haushalt sei transparent und nachvollziehbar. Ein "positives Bild unserer Leistungsfähigkeit" zeigt sich für Alfred Holl (Aktive Bürger/ödp) in den Zahlen. Gleichzeitig müsse man sehen, dass die steigenden Ausgaben durch Inflation und Lohnabschlüsse nicht voll durch Einnahmen ausgeglichen werden können.
Um diese zu verbessern, setzt er auf das Gewerbegebiet. Einen Grund für Pessimismus sah er jedenfalls nicht, was Jürgen Hart (UWG) ganz genauso sah. Er erinnerte allerdings noch daran, den "Nebenhaushalt" nicht zu vergessen. Gemeint sind alle bisherigen Investitionen in das Gewerbegebiet, die über die BayernGrund GmbH als Dienstleister gelaufen sind und auf die Marktgemeinde zurückfallen würden, wenn das Gewerbegebiet nicht realisiert wird. Es handelt sich um bislang 1,23 Millionen Euro. Die Ambivalenz der ödp, mit Vorsicht in die Zukunft zu blicken, unterstrich letztlich auch Oliver Menz (SPD). Lob gab es von allen Sprechern und Fraktionen für Adelfinger und Geschäftsleiter Roland Drexel für die Vorbereitung und Beratungen, welche wiederum mit einer Tagesklausur einher gingen.
