Rainer Galm (UWG): Das Areal des ehemaligen Wirtschaftshofes der Kartause wurde für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Estenfeld erworben. Zweifellos hat dieses Areal hohe historische Bedeutung für den Ort. Bei der Sanierung gilt es, diese Bedeutung wieder hervorzuheben.
Mit der Integration eines an den zukünftigen Bedarf angepassten, barrierefreien Rathauses in die denkmalgeschützten Gebäude bekommt die „Kartause“ nach langer Zeit wieder den zentralen Stellenwert, der ihr zusteht und der von vielen Bürgern gewünscht ist.
Die Kombination des Rathauses mit Infozentrum, Ausstellungsräumen und Archiv für die Gemeinde runden diese zentrale Bedeutung ab. Die zukünftigen Nutzungen bleiben im direkten Zugriff der Gemeinde. Baukosten entstehen für beide Varianten.
Die Zuschussfähigkeit eines modernen, barrierefreien Rathauses schätze ich deutlich höher ein, als die Errichtung von Werkstätten, Übernachtungsmöglichkeiten und Kantine. Werkstätten für das Handwerk mit der nötigen Lagerung und Entsorgung von Baumaterial passen nicht zu einem attraktiven Ensemble mit Café, Biergarten und Möglichkeiten zum Verweilen. Mit einer solchen Nutzung wäre der östliche Gebäudetrakt für die Estenfelder verloren.
Übernachtungsmöglichkeiten würden die Nutzung des Innenhofs für Feste und Veranstaltungen einschränken. Auch das ist nicht im Sinn der Bürger.
Deshalb der Antrag der UWG auf Durchführung eines Ratsbegehrens. Die beiden Nutzungsalternativen sollen sich konkret in der Fragestellung des Bürgerentscheids wiederfinden. Die Bürgerinnen und Bürger von Estenfeld und Mühlhausen sollen über die Zukunft dieses Areals entscheiden.