Lag es an der Schul- und Semesterferienzeit oder hat die Bewegung „Pulse of Europe“ (POE) in Würzburg ihren Schwung nach einem halben Jahr schon wieder verloren? Im April startete die Würzburger Gruppe mit einer Versammlung vor rund 300 Menschen auf dem Unteren Markt, am ersten September-Sonntag versammelten sich – alle Ordner und Redner eingeschlossen – weniger als 20 Frauen und Männer zur monatlichen Kundgebung in der Fußgängerzone Hofstraße.
Europapolitik in den Wahlprogrammen
Dadurch wirkte die Versammlung vor der Kulisse der Residenz mehr wie eine interne Diskussion als eine politische Demonstration. Thema war drei Wochen vor der Bundestagswahl die Europapolitik in den Wahlprogrammen der im Bundestag vertretenen Parteien CDU, CSU, SPD, Grüne und Linke sowie der FDP. Orientiert hat sich die Würzburger POE-Gruppe bei ihrer Auswahl am europapolitischen „Wahlkompass“ der Webseite „foederalist.eu“. Die AfD kommt dort nicht vor, weil sie nach Angaben der Autoren im Gegensatz zu den anderen Parteien mehrere Anfragen nicht beantwortet hat.
Fünf Mitglieder von POE Würzburg hatten sich sehr viel Mühe gemacht und die europapolitischen Thesen der sechs Parteien auf zwölf DIN-A4-Seiten zusammengetragen. Die Versprechungen und Thesen der Parteien zur Außen-, Verteidigungs- und Flüchtlingspolitik über wirtschafts- und innenpolitische Fragen bis hin zu den Standpunkten zum Europaparlament wurden von den Rednern vorgestellt und diskutiert.
Thema Flüchtlingspolitik
Die Bewegung „Pulse of Europe“ wurde 2016 in Frankfurt gegründet und ist mittlerweile in gut 130 Städten in zwanzig europäischen Ländern aktiv. Immer am ersten Sonntag im Monat gehen die Mitglieder europaweit auf die Straße. Die Würzburger POE-Gruppe möchte sich bei ihrer nächsten Veranstaltung am 1. Oktober ausführlich mit dem Thema Flüchtlingspolitik beschäftigen.